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DOI: 10.1055/s-0035-1563327
Gesundheitliche Situation pflegender Angehöriger in Bayern
Hintergrund: In der Metaanalyse wurde bisher postuliert, dass sich die körperliche Gesundheit pflegender Angehöriger nicht auffällig stark von Nicht-Pflegenden unterscheiden würde (Pinquart & Sörensen, 2003). Diese Feststellung soll in der vorliegenden Untersuchung überprüft werden. Zudem soll der Zusammenhang zwischen subjektiver Belastung pflegender Angehöriger und der subjektiven körperlichen Gesundheit untersucht werden. Methodik: Zur Überprüfung der Fragestellungen wird ein Querschnitts-Design gewählt. Über die Gutachter des MDK-Bayern wurden Fragebögen an Pflegebedürftige und deren pflegende Angehörige im Rahmen der Begutachtung nach §18 SGB XI zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit verteilt. Das primäre Outcome „Selbstbeurteilung körperlicher Beschwerden“ wird mit dem Gießener Beschwerdebogen GBB-24 erfasst, der es ermöglicht, die Angaben der Angehörigen in Bezug zu den aktuellen repräsentativen Normwerten der Allgemeinbevölkerung zu setzen. Zudem werden weitere Daten u.a. über die Pflegesituation und die subjektive Belastung der pflegenden Angehörigen erhoben, um diese im Zusammenhang mit der Selbstbeurteilung körperlicher Beschwerden analysieren zu können. Ergebnisse: Die Datenerhebung wird noch bis Mai 2015 andauern. Bisher sind 408 Fragebögen eingegangen (Stand 13.03.2015), was eine komplexe deskriptive und inferenzstatistische Auswertung nach Abschluss der Datenerhebung ermöglichen wird. Diskussion: Die subjektiv wahrgenommene körperliche Gesundheit pflegender Angehöriger wirkt sich auf den Erhalt und die Stabilisierung der häuslichen Pflegesituation aus. Der Gesundheits- und Belastungsstatus pflegender Angehöriger ist daher Ausgangspunkt gezielter Interventionen zur Stärkung der häuslichen Pflege.
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