Aktualisierung und erneute Validierung eines Index für Arbeitsbelastungen auf Basis von KldB-2010, KldB-92, ISCO-08 und ISCO-88

Hintergrund: Im Vortrag sollen erste Ergebnisse zur Aktualisierung und erneuten Validierung eines Index zur Exposition gegenüber Arbeitsbelastungen in beruflichen Tätigkeiten vorgestellt werden (Kroll 2011). Der Index wurde im Jahr 2011 für die damals verfügbaren Berufsklassifikationen entwickelt und seither mit verschiedenen Studien und prozessproduzierten Datensätzen erfolgreich angewendet. Im Vortrag soll die Weiterentwicklung des Index für die Berufsklassifikationen KldB-2010 und ISCO-08 vorgestellt und validiert werden. Methode: Auf Basis der BiBB/BAuA Erwerbstätigenbefragung 2013 wurden 39 Indikatoren für verschiedene Arbeitsbelastungen zu drei standardisierten Scores zusammengefasst. Die Skalenwerte wurden anhand von Mehrebenen-Regressionsmodellen in einem mehrstufigen Verfahren beruflichen Tätigkeiten für die Skalen ISCO-88, ISCO-08, KldB-92 und KldB-2010 generiert. Anschließend wird der Index mit den externen Daten der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) des RKI anhand verschiedener Gesundheitsindikatoren für alle vier Skalen validiert. Ergebnisse: Nach Kontrolle für Alter, Geschlecht, geringfügiger und Teilzeitbeschäftigung sowie die Dauer der Beschäftigung in der aktuellen Tätigkeit zeigt sich eine beträchtliche Variation der allgemeinen Arbeitsbelastung über die Berufe. Die Assoziation zur beruflichen Tätigkeit ist dabei für die Skalen zu ergonomischen und umgebungsbezogenen Belastungen stärker als für die Skala zur psychosozialen Belastung. In der Validierung mit den Daten der Studie DEGS1 erweist sich der resultierende Index auf Basis aller vier Berufsklassifikationen als aussagekräftiger Prädiktor verschiedener Gesundheitsindikatoren. Dies gilt sowohl für den allgemeinen Gesundheitszustand, als auch für den Summenscore des PHQ-9 (Depressive Symptomatik) und die körperliche Summenskala des SF-36 V.2. Diskussion: Insgesamt erweist sich der aktualisierte Index als aussagekräftiger Prädiktor gesundheitsrelevanter Beanspruchungen. Er kann in gesundheitswissenschaftlichen Erhebungen oder mit prozessproduzierten Daten der Krankenkassen oder der Rentenversicherung als Proxy-Indikator für Arbeitsbelastungen verwendet werden, sofern in diesen Informationen zu beruflichen Tätigkeiten verfügbar sind.

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