Gesundheitswesen 2015; 77 - A294
DOI: 10.1055/s-0035-1563250

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Studierenden der Hochschule München – eine quantitative Vollerhebung in Querschnittsdesign von 2014

M Kulzinger 1, M Zeiträg 1, F Schäffler 1, L Greim 2, C Janßen 1
  • 1Hochschule für angewandte Wissenschaften München, München
  • 2Heilpädagogische Tagesstätte im Förderzentrum St. Georg, Kempten, Kempten

Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Studierenden der Hochschule München. Die Gesundheit Studierender ist von besonderem Forschungsinteresse, da in dieser Lebensphase der Übergang in ein selbstständiges Leben stattfindet, der mit einer Prägung des gesundheitsbezogenen Lebensstils und der damit verbundenen Lebensqualität einhergeht. Durch das Wissen über den Gesundheitszustand der Studierenden können notwendige Präventionsmaßnahmen im Studium abgeleitet werden. Um die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Studierenden zu erfassen, wurde in einem Online-Fragebogen der Short Form-36 Health Survey verwendet. Die Studie war angelegt als Vollerhebung im Querschnittsdesign. Hierbei wurden im Jahr 2014 16.093 Studierende per E-Mail angeschrieben, von denen 1.841 teilnahmen (Response 11,4%; Frauenanteil 47,7%; Altersdurchschnitt 25,0 Jahre, SD 4,5 Jahre). Die Daten wurden anschließend mit SPSS 21 ausgewertet, wobei alle Subskalen der Psychischen und Körperlichen Summenskala signifikante geschlechtsspezifische Mittelwertsdifferenzen aufweisen (p < 0,001). Der Größte wurde für die Emotionale Rollenfunktion gefunden, bei der für Männer ein Mittelwert von 82,37 und für Frauen ein Mittelwert von 74,05 berechnet wurde. Die zweitgrößte Differenz ist für die Körperliche Rollenfunktion zu finden, bei der für Männer ein Mittelwert von 91,96 und für Frauen von 85,11 festgestellt wurde. Trotz der Homogenität der Untersuchungsgruppe bezüglich des Alters konnte auch für diese Variable ein statistisch relevanter Zusammenhang ausgemacht werden. Alter korreliert mit allen Subskalen der PSK und KSK negativ. Die Effekte sind, bis auf die Emotionale Rollenfunktion, bei allen Subskalen hoch signifikant (p < 0,01). Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass weibliche Studierende häufiger angegeben haben, durch emotionale Probleme und ihren körperlichen Gesundheitszustand sowohl in ihrer Arbeit als auch bei täglichen Aktivitäten beeinträchtigt zu sein. Weiter scheint auch das Alter zu einer negativen Wahrnehmung des subjektiven Gesundheitsstatus aller Studierenden beizutragen. Gesundheitsfördernde Maßnahmen sollten daher ihren Fokus besonders auf die Probleme von weiblichen und älteren Studierenden richten, um Bedarfe erkennen zu können, die zu einer Verbesserung der subjektiven Gesundheit einen Beitrag leisten.