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DOI: 10.1055/s-0035-1563189
Luftbelastungen in Indoor-Gokartbahnen
Hintergrund: Das Gokart-Fahren ist ein beliebtes Freizeitvergnügen für alle Altersklassen, das für einen Ausflug von vielen Familien und auch für Feiern von Firmen und Vereinen zunehmend wahrgenommen wird. Gesundheitsgefahren können jedoch insbesondere bei Bevölkerungsgruppen wie Schwangeren, älteren Menschen, Herz-Kreislauf-Kranken und Kleinkindern/Kindern bestehen, da Abgase in konzentrierter Form in den Atembereich der Kunden und Beschäftigten gelangen können. Durch technische und organisatorische Maßnahmen muss der Betreiber sicherstellen, dass das Erreichen von Grenz- und Richtwerten sowohl optisch als auch akustisch angezeigt wird. Beim Indoor-Gokartfahren kommen Verbrennungsmotoren auf der Basis von Benzin oder Gas und seltener Elektromotoren zum Einsatz. Durch eine unvollständige Verbrennung von Benzin und Gas entstehen unerwünschte Nebenprodukte wie Kohlenstoffmonoxid, Stickoxide, unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Partikel. In der Literatur sind wiederholt Vergiftungen durch Kohlenmonoxid in Indoor-Gokartbahnen, Eisarenen und Sporthallen beschrieben worden. Ursachen für die erhöhten Schadstoffkonzentrationen waren Motorenabgase der Gokarts, Traktoren, Autos und Monstertrucks, Abgase der mit Propangas betriebenen Maschinen zur Regeneration der Eisoberfläche, Radiatoren zur Beheizung der Stände sowie mangelnde und schlechte Lüftung der Hallen. Sowohl in Indoor-Gokartbahnen als auch in Indoor-Eisarenen/Sporthallen wurden Arbeitsplatzwerte, Richtwerte des Ausschusses für Innenraumrichtwerte und der WHO überschritten. Bezüglich der Anzahl an Personen mit gesundheitlichen Beschwerden bzw. ggf. Vergiftungen muss von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Methodik: Im Rahmen eines Projektes soll die Innenraumluft von Indoor-Gokartbahnen auf flüchtige organische Verbindungen, Kohlenstoffmonoxid, Stickstoffmonoxid und -dioxid, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Partikel und Klimaparameter untersucht werden. Dabei werden sowohl stationäre Messpunkte in Bahn- und Zuschauerbereich eingesetzt als auch eine personenbezogene Ermittlung der Schadstoffbelastung bei Gokartfahrern selbst durchgeführt. Des Weiteren soll Kohlenstoffmonoxid durch Biomonitoring der Ausatemluft bestimmt werden. Ergebnisse: Über erste Messergebnisse wird berichtet.