Zentralbl Chir 2015; 140 - P9
DOI: 10.1055/s-0035-1559904

Sarkom der Thoraxwand – rekonstruktive Herausforderung

S Teuteberg 1, T Strauss 1, T Schaberg 2, O Heizmann 1
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg Wümme
  • 2Zentrum für Pneumologie, Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg Wümme

Vorstellung einer 55-jährigen Patientin mit einem seit 4 Jahren größenprogredienten Tumor der ventralen Thoraxwand links. In der Computertomografie wie auch im MRT zeigte sich ein ca. 15 cm durchmessender zu gleichen Teilen intra- und extrathorakaler Tumor mit Heranreichen an den Aortenbogen sowie vergrößerte axilläre Lymphknoten links und ein vergrößerte Lymphknoten an der A. mammaria interna. Im PET-CT war der Befund vereinbar mit einem malignen Geschehen. Kein Anhalt für Fernmetastasen. Im weiteren Verlauf wurden vier Stanzbiopsien entnommen. Histologisch zeigten sich Anteile eines mesenchymalen Tumors G1. Daher bestand keine realistische Aussicht für ein Downstaging im Rahmen einer neoadjuvanten Therapie und es erfolgte primär ein operatives Vorgehen.

Es wurde eine Thoraxwandresekion links mit Resektion der 2. bis 5. Rippe ventrolateral mit atypischer Resektion des Oberlappens sowie Mastektomie en bloc durchgeführt. Zudem erfolgte eine radikale axilläre Lymphadenektomie sowie Lymphknotenresektion entlang der A. mammaria interna. Der Stanzkanal wurde ebenfalls reseziert. Anschließend wurden eine Rekonstruktion des Rippenthorax mit zwei Titanbügeln und eine Membran-Rekonstruktion der Thoraxwand mit einem PTFE-Patch (20 × 30 cm) durchgeführt.

Histologisch ergab sich ein 16 cm durchmessendes, niedrigmalignes fibromyxoides Sarkom mit der Tumorformel pT2b, N0 (0/47), G1, R0.

Der postoperative Verlauf gestaltete sich protrahiert aber regelrecht. Die Thorakotomiewunde heilte primär und die sekundär heilende Wunde des Stanzkanals war reizfrei. Die Patientin entwickelte ein Lymphödem des linken Armes und der Mamma, das innerhalb von 8 Wochen regredient war.

Diskussion:

Es wurde keine adjuvante Therapie durchgeführt. In der Nachsorge nach 6 Monaten findet sich kein Tumorrezidiv und eine gut ausgedehnte Lunge bei gut belastbarer Patientin. Insgesamt zeigt sich ein anatomisch und funktionell gutes Ergebnis der Thoraxwandrekonstruktion.