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DOI: 10.1055/s-0035-1559901
Seltener Fall eines überwiegend extrathorakal wachsenden Pleuramesothelioms
Zielsetzung:
Üblicherweise präsentiert sich das Pleuramesotheliom mit einem intrathorakalen Wachstum. In diesem speziellen Fall zeigte sich ein nahezu komplett extrathorakaler Befund mit nur geringem intrathorakalem Anteil.
Methode:
Zum Zeitpunkt der thoraxchirurgischen Vorstellung 75-jähriger männlicher Patient mit seit ca. einem Jahr persistierendem Pleuraerguss rechts und zuletzt auch rechtsthorakalen Schmerzen. Anamnestisch berufliche Asbestexposition. Doppelklappenersatz bei Aorten- und Mitralklappenvitium mit kardialer Dekompensation in der Vorgeschichte und ausgeprägte Psoriasis im Bereich der rechten Flanke/Thoraxwand. Radiologisch im CT-Thorax größenprogrediente Raumforderung nahezu der gesamten rechten Thoraxwand außerhalb des knöchernen Thorax mit größenkonstantem kleinem dorsobasalen gekammerten Pleuraerguss mit Pleuraschwarte.
Ergebnis:
Nach Vorstellung in der Thoraxchirurgie Probeexzision rechts subpectoral und Vollwandexzision der rechten Brustwand bis hin zum knöchernen Thorax. Histo-pathologisch zeigte sich dabei ein malignes epitheloides Pleuramesotheliom (bestätigt durch Konsiliarbefund des Mesotheliomregisters Bochum). Chemotherapie mit Carboplatin und Pemetrexed. Das Re-Staging nach 6 Zyklen Chemotherapie zeigte einen größenregredienten Weichteilbefund der rechten Thoraxwand.
Schlussfolgerung:
Auch bei ungewöhnlichem Ausbreitungsmuster sollte speziell in Verbindung mit einseitigen Pleuraergüssen an ein Pleuramesotheliom gedacht und eine rasche histo-pathologische Probengewinnung jedweder Art bis hin zur operativen Klärung erfolgen, um eine entsprechende Therapie einleiten zu können.