Aktuelle Urol 2015; 46(04): 312-321
DOI: 10.1055/s-0035-1559637
Operative Techniken
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Peniskarzinom – Operation des Primärtumors

C. Protzel
1   Universitätsklinikum Rostock, Urologische Klinik und Poliklinik, Rostock
,
O. W. Hakenberg
1   Universitätsklinikum Rostock, Urologische Klinik und Poliklinik, Rostock
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Publication Date:
30 July 2015 (online)

Einleitung

Die operative Therapie ist der Schlüssel zu einer kurativen Therapie des Peniskarzinoms. Dabei muss das Hauptaugenmerk auf einer kompletten Entfernung des Tumors und metastatisch befallener Lymphknoten liegen, da Ansätze einer systemischen Therapie bisher nur mäßigen Erfolg zeigen.

Die Operation des Primärtumors ist dabei geprägt durch den Wunsch eines organerhaltenden Vorgehens, weshalb entsprechende Operationsmethoden in den letzten Jahren mehr ins Zentrum der Therapie gerückt sind. Voraussetzung für einen erfolgreichen Organerhalt ist dabei das Einhalten von Sicherheitsabständen zwischen Tumor und Schnittrand. Das Ausmaß des als notwendig angesehenen minimalen tumorfreien Schnitt­rands richtet sich nach Tumorstadium und Differenzierungsgrad. Für T1-Tumoren gelten 3 mm als ausreichend, bei T2 5 – 10 mm und bei T3 immer 10 mm. Allerdings können G3 Tumoren unabhängig vom T-Stadium eine Invasionsfront von bis zu 10 mm aufweisen, sodass in diesen Fällen ein größerer Sicherheitsabstand notwendig sein kann. Die Tumorfreiheit am Schnittrand muss in jedem Fall intraoperativ durch Schnellschnittuntersuchung verifiziert werden.

Die Wahl der Operationsmethode orientiert sich auch an der Lokalisation des Tumors. Bei Tumoren, die auf das Präputium oder die Glans beschränkt sind, sollten organerhaltende Methoden zur Anwendung kommen.