Diabetes aktuell 2015; 13(4): 143
DOI: 10.1055/s-0035-1559587
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Gibt's da auch was Pflanzliches?“

Antje Bergmann
,
Peter E. H. Schwarz
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Publication Date:
14 July 2015 (online)

Sucht man online in den Literatursuchsystemen (z. B. PubMed) nach Diabetes mellitus und naturheilkundlichen Behandlungsstrategien, findet man über 3000 wissenschaftliche Publikationen mit einem sehr weiten Spektrum: von der Anwendung Traditioneller Chinesischer Medizin und Yoga bei Diabetespatienten hin zu Humor in der Behandlung und regelmäßigem Kefirtrinken und dem Einfluss auf den Stoffwechsel.

Es wird demnach auf dem Gebiet der Komplementärmedizin und therapeutischen Optionen viel geforscht. Wir haben uns deshalb den Schwerpunkt „Alternativmedizin“ in diesem Heft gesetzt. Zudem fragen Patienten vermehrt nach unterstützenden Anwendungen aus der Naturheilkunde an. Darüber gut informiert zu sein, Evidenz, Nutzen aber auch Nebenwirkungen und Grenzen dieser Methoden zu kennen, ist aus unserer Sicht sehr wichtig.

Rainer Stange und Detmar Jobst geben einen umfassenden und interessanten Überblick zu allen klassischen Säulen der Naturheilkunde mit Anregungen und Beispiele zur Therapie der Adipositas und des Diabetes.

Susanne Neuy und Walter Glück stellen alles Wissenswerte über die Behandlung nach Schroth vor. Diese Ernährungsmodifikation wird seit über 200 Jahren durchgeführt und kann eine Stoffwechseloptimierung nach sich ziehen. Durchführung, Besonderheiten, Wirkprinzip sind didaktisch gut zusammengestellt. Eine Einladung zur Schrothkur entnehmen Sie ebenfalls diesem Heft.

Wie können Ansätze und Herangehen der Traditionellen Chinesischen Medizin Diabetes-Patienten helfen? Wie können Verfahren in Diagnostik und Therapie Stoffwechselwerte günstig beeinflussen? Diese Fragen versucht Christian Schmincke zu beantworten.

Was kann nützen? Was schadet? Diesen Fragen stellt sich Edzard Ernst. Naturheilkunde ist keine Alternative, sondern immer und bei jeder Erkrankung komplementär zu unserem täglichen Tun.

Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben

Ihre Antje Bergmann und Ihr Peter Schwarz