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DOI: 10.1055/s-0035-1559437
Chirurgische Therapie des M. Basedow – Eine retrospektive Studie
Hintergrund: Der M. Basedow ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Chirurgische Therapieoptionen sind die Thyreoidektomie und die subtotale Thyreoidektomie mit ihren Unterformen. Welches der beiden Verfahren das vorteilhaftere ist, wird immer noch kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie war es, die Ergebnisse der im eigenen Patientengut durchgeführten subtotalen Thyreoidektomie mit der bisher in der Literatur veröffentlichten Ergebnisse für die Thyreoidektomie zu vergleichen.
Patienten: Retrospektive Datenauswertung von 63 Patienten (n = 51/63 weiblich, n = 12/63 männlich), mit einem Durchschnittsalter von 39,6 Jahre (16 – 73), bei denen im Zeitraum 1996 – 2007 eine subtotale Thyreoidektomiedurchgeführt wurde. Die Nachuntersuchung war durchschnittlich 8,3 (2 – 13 Jahre) Jahre postoperativ.
Methode: Retrospektive Datenauswertung. Statistische Analysen wurden mittels SPSS 14.0 (SPSS Inc., Chicago, IL) durchgeführt.
Ergebnisse: Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer. Die Komplikationsrate der subtotalen Thyreoidektomie der Schilddrüse liegt bei 6,25% für Nachblutungen, bei 2,1% für persistierende Rekurrensparesen und bei 6,25% für einen persistierenden Hypoparathyreoidismus. In 76,9% kam es zu einer Besserung der klinischen Symptomatik, davon in 16,7% zu einer Ausheilung der Orbitopathie. Die Rezidivrate lag in dem untersuchten Zeitraum bei 2,1%. 4,2% der Patienten konnten vollständig auf eine dauerhafte medikamentöse Therapie verzichten. Vorausgegangene medikamentöse (p => 0,99) oder Radio-Jod-Therapie (p => 0,99) haben keinen statistisch signifikanten Einfluss auf das Ergebnis der chirurgischen Resektion.
Diskussion: Die Komplikationsraten für die persistierende Recurrensparese und das persistierende Hypoparathyreoidismus sowie für die Nachblutung bei der subtotalen Thyreoidektomie beim Morbus Basedow liegen in derselben Größenordnung wie die der Thyreoidektomiein der untersuchten Literatur. Nach Thyreoidektomie ist jedoch die Rezidivrate mit 0% geringer und der postoperative Verlauf der endokrinen Orbitopathie in bis zu 71% der betroffenen Fälle günstiger. Wenn auch bei 4,2% der Patienten eine vollständige Heilung mit erreicht werden konnte, überwiegen die Vorteile der Thyreoidektomie.