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DOI: 10.1055/s-0035-1559388
Vergleich der diagnostischen Performance fünf verschiedener Calprotectin-Assays
Einleitung: Erhöhte Calprotectin-Konzentrationen in Stuhl sind ein Hinweis auf eine Mukosaentzündung oder Zellschädigung. Das fäkale Calprotectin ist ein etablierter Marker zum Nachweis inflammatorischer Läsionen im Kolon. Zur Calprotectin-Bestimmung steht eine Reihe quantitativer, qualitativer und semiquantitativer Verfahren zur Verfügung. Vergleichende Studien zur diagnostischen Performance gibt es kaum.
Methodik: In einer retrospektiven Studie an 99 CED-Patienten (UC: n = 77; MC: n = 52) wurden Sensitivität und Spezifität von fünf verschiedenen Calprotectin-Assays (ELiA Calprotectin, Thermofischer; Calpro AS; PhiCal, Immundiagnostik; EK-Cal, Bühlmann; Calpro, Eurosptal) für die Diagnose und die Verlaufskontrolle einer CED evaluiert. Als Krankheitskontrolle dienen 83 Patienten mit funktionellen Darmerkrankungen.
Ergebnisse: Sensitivität und Spezifität, positiver bzw. negativ prädiktiver Aussagewert (PPV/NPV) sowie positiver und negativer Likelihoodquotient (LR+/LR-) lagen bei 94,9 – 98% und 65 – 76%, 76,4 – 82, 9% bzw. 94,3 – 96,9% sowie 2,7 – 4,7 und 0,03 – 0,7.
Fazit: Alle fünf Calprotectin-Assays erwiesen sich als hochsensitiv im Nachweis einer mukosalen Entzündung, wiesen jedoch bezüglich Spezifität und Absolutwerten erhebliche Unterschiede auf. Dies sollte sowohl in der Primärdiagnostik als auch im Follow-up der Patienten insbesondere beim Wechsel des Herstellers Beachtung finden.