Einleitung:
Die Inzidenz zystischer Pankreasläsionen liegt bei bis zu 13% (1). Zur Differenzierung zwischen muzinösen und nicht-muzinösen zystischen Pankreasläsionen wurden bisher unterschiedliche Cut-Off Werte des CEA im Punktat postuliert (2, 3).
Material und Methoden:
Retrospektive Analyse von 01/2012 bis 04/2014 im Klinikum Ludwigshafen, Med. Klin. C. Datenbankabfrage (Stichwort: zystisch, IPMN, Pseudozyste, serös, muzinös). Im Zeitraum wurden zystische Raumforderungen des Pankreas bei 87 Patienten/Innen, Alter 26 bis 86J. diagnostiziert. (Mittelwert 63,67a,± 14,36; m:w 41:46). Ausgewertet wurden Patienten, bei denen die Punktion eines zystischen Pankreasprozesses zur Sekretanalyse (CEA, Zytologie) als indiziert angesehen wurde.
Ergebnisse:
Vollständige Datensätze bei 25 Patienten (CEA im Sekret, Histologie/Zytologie), (m:w 12:13). Histo: 9x Muzinös zystische Neoplasie (MZN), 14 X Pseudozyste (PZ), 1x Carzinom und 1 x seröses Zystadenom. Mittelwert: MZN: CEA 18433 ng/dl ± 45960 ng/dl, Median: 373 ng/ml; Pseudozysten: Mittelwert CEA 682 ng/dl ± 1806 ng/dl, Median: 25 ng/ml. MZN vs. PZ mit zweiseitigem t-Test für ungleiche Stichproben. t Test p = 0,28.
Diskussion:
Der CEA Wert aus dem Punktat zystischer Pankreasraumforderungen scheint kein geeigneter Parameter zur sicheren Differenzierung zwischen MZN und PZ zu sein (p = 0,28). Der bisherige CEA Wert von 192 ng/ml (3) zur Differenzierung von muzinösen und nicht muzinösen Neoplasien des Pankreas ist nach unseren Ergebnissen zu niedrig (3). In unserem Kollektiv zeigten PZ mitunter hohe CEA Werte wodurch der publizierte niedrige CEA Wert in PZ (< 5 ng/dl) widerlegt wird (1). Unterschied MZN vs. PZ nicht signifikant. Somit werden die Daten von Park und Oh (4, 5) widerlegt. Zur Unterscheidung zwischen PZ und MZN sollten daher primär bildgebende Verfahren und endosonographische Kriterien herangezogen werden. Bei der Interpretation des Sekret-CEA Wertes muss bedacht werden, dass auch PZ hohe CEA Werte aufweisen können.