Z Gastroenterol 2015; 53 - KG323
DOI: 10.1055/s-0035-1559349

Vergleich verschiedener endoskopischer Techniken beim Management des Buried Bumper Syndroms in einer Fallserie von 82 Patienten – Empfehlung der minimal invasiven push Methode als Standardprozedur

D Müller-Gerbes 1, B Hartmann 2, C Merbach 2, A Dormann 1, R Jakobs 2
  • 1Krankenhaus Holweide, Kliniken der Stadt Köln GmbH, Medizinische Klinik, Köln, Deutschland
  • 2Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Medizinische Klinik, Ludwigshafen, Deutschland

Einleitung: Es sind viele verschiedene chirurgische und endoskopische Methoden bekannt für das Management des Buried Bumper Syndroms (BBS), meist beschrieben in kleinen Fallzahlen und ohne Vergleich der Prozeduren. Wir präsentieren eine vergleichende Fallserie mit 82 Patienten, die größte Fallserie bezüglich BBS bisher.

Material und Methode: Wir haben in zwei Zentren, dem Klinikum der Stadt Ludwigshafen und den Kliniken der Stadt Köln alle Fälle mit einem BBS zwischen 2002 und 2013 aus der Endoskopiedatenbank untersucht und bezüglich zeitlichem Auftreten des BBS nach Anlage, Technik der Entfernung, Erfolgrate und Komplikation retrospektiv evaluiert.

Ergebnisse: Über die Jahre wurden vier verschiedenen Methoden angewandt: in 42,7% wurde die Platte mit dem Papillotom endoskopisch freigeschnitten (minimal invasive push Methode), in 26,8% wurde das Nadelmesser benutzt, in 12,2% konnte der Buried Bumper mit einem Dilatator (Bougie) nach gastral luxiert werden ohne zu schneiden und in 14,6% wurde die Platte von innen endoskopisch mit einer Greifzange befreit. In 70 von 82 Fällen (85,4%) traten keine Komplikationen auf. Eine relevante Blutung trat bei 7 Patienten ein, bei denen das Nadelmesser zum Einsatz gekommen war, bei 1 Patienten nach der Greifzange. Nach der Methode mit dem Papillotom und nach dem Einsatz des Dilatators traten keine Blutungen auf. 45,5% der Patienten, die mit dem Nadelmesser behandelt worden waren, hatten eine Komplikation (Blutung, Pneumonie, fieberhafte Bakteriämie oder Tod), ein Patient verstarb postinterventionell. In unser großen Fallserie, war die Methode mit dem drahtgeführten Papillotom die sicherste.

Schlussfolgerung: Wir empfehlen den folgenden Algorithmus bei der Behandlung eines BBS: Zunächst sollte versucht werden, die innere Halteplatte von außen durch einen Dilatator (Bougie) nach gastral luxiert zu werden, falls dies bei tief eingewachsenem Bumper nicht mehr möglich ist, sollte dann die Platte mit dem Papillotom, welches über die gekürzte PEG eingeführt wird, freigeschnitten werden, um sie dann von außen mit dem Dilatator in den Magen zu schieben (minimal invasive push methode). Dieses Vorgehen geht mit einer sehr niedrigen Komplikationsrate einher.