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DOI: 10.1055/s-0035-1559318
Endoskopische Submukosadissektion (ESD) größerer sessiler/flacher Adenome im Kolorektum mit dem neuartigen Flat Adenoma Resection Instrument (FARIn) – eine Pilotstudie mit 11 Patienten
Einleitung: Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) erlaubt die en bloc-Resektion größerer flächiger Adenome und ermöglicht die histologische Diagnose einer kompletten Resektion. Als Nachteile der kolorektalen ESD gelten erhöhte Perforationsgefahr und hoher Zeitaufwand. Daher ist eine Optimierung der Instrumente zur einfachen und sicheren, onkologischen Anforderungen entsprechenden Resektion wünschenswert. Das Flat Adenoma Resection Instrument (FARIn) wurde entwickelt um flache Läsionen mit geringen thermischen Artefakten nahe der M. propria en bloc zu resezieren. Es besteht aus einer asymmetrischen Schlinge, die bis auf einen 15 mm breiten Schneidedraht elektrisch isoliert ist. FARIn wird nach zirkumferentieller Mukosainzision wie eine Polypektomieschlinge um die abzutragende Läsion positioniert und unter Druck (sic!) gegen Colonwand unter Aktivierung des HF Stroms langsam geschlossen.
Material und Methoden: Bei 11 Patienten (8 Frauen/3 Männer), medianes Alter 73 (49 – 93) Jahre, wurden sessile/flache Neoplasien endoskopisch reseziert: 2x Rektum, 2x Sigma, 1x Transversum, 3x Ascendens, 3x Coecum; mittlere Größe 30 mm (25 – 60). Die Resektion erfolgte mit zirkumferentieller Mukosaincision (dual knife, Oympus) und anschließender Applikation des FARIn Instruments. Die Daten wurden retrospektiv analysiert.
Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte die ESD komplett durchgeführt werden. Histologisch ergaben sich high risk Karzinom (1x), low risk Karzinom (1x), high grade IEN (1x) und low grade IEN (8x). Bei 7/11 Patienten kann es bei der Abtragung zu Blutungen im Wundgrund, die mit Koagulationszange (Coagrasper, Olympus Medical) sicher gestillt werden konnten; bei einem Patienten kam es unter oraler Antikoagulation zur transfusionspflichtigen Spätblutung. Postpolypektomiesyndrom oder Perforationen wurden nicht beobachtet. Die 30 Tage Mortalität lag bei 0%.
Schlussfolgerung: Die ESD ist mit dem FARIn Instrument möglich. Hinweise auf eine thermische Schädigung der M. propria (Postpolypektomiesyndrom/Perforation) ergaben sich bei der kleinen Fallzahl nicht. Die schnittsynchrone Blutstillung bei der Abtragung wird derzeit optimiert.