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DOI: 10.1055/s-0035-1559287
FODMAP-reduzierte Ernährung und Reizdarmsyndrom – praktische Erfahrungen
Hintergrund: Fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole (FODMAP) induzieren bei Patienten mit Reizdarmsyndrom (IBS) gehäuft abdominelle Beschwerden. Untersuchungen zeigen, dass etwa 70% der Patienten mit IBS auf eine FODMAP-reduzierte Diät mit einer Verbesserung ihrer Symptomatik reagieren. Die Einschränkungen durch die FODMAP-reduzierte Kost sind allerdings deutlich, sodass anzunehmen ist, dass viele Patienten die Diät abbrechen oder nicht vollständig durchführen. Zahlen hierüber liegen in Deutschland aber nicht vor.
Patienten und Methoden: In einer prospektiven Studie wurden 43 IBS-Patienten eingeschlossen. Sie erhielten eine standardisierte Untersuchung, Aufklärung und FODMAP-Ernährungsberatung mit schriftlichem Informationsmaterial. Die Beschwerden (0 = keine/1 = leichte/2 = mittlere/3 = schwere Beschwerden) wurden vor und 8 Wochen nach der Ernährungstherapie mittels eines validierten Fragebogens erfasst.
Ergebnisse: 70% der Patienten setzten die FODMAP-Diät nicht um. Von den IBS-Patienten, die die empfohlene FODMAP-reduzierte Kost durchführten, gaben 66% eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden an (Beschwerden gesamt: vorher 1,63 + 0,3/nachher 0,8 + 0,4, abdominelle Schmerzen: vorher 2 + 1/nachher 1 + 0, Meteorismus: vorher 2,7 + 0,8/nachher 1,6 + 1,5, Flatulenz: vorher 2,3 + 0,8/nachher 0, Darmgeräusche: vorher 1,8 + 1,2/nachher 0, Übelkeit: vorher 1,3 + 1,2/nachher 0,7 + 1,1, Müdigkeit: vorher 1,8 + 0,7/nachher 1 + 1,7).
Schlussfolgerung: Die FODMAP-reduzierte Kost ist eine effektive Therapiemassnahme bei IBS mit einer Ansprechrate von 66%. Diese Ergebnisse bestätigen die Literaturangaben. Es ist aber zu berücksichtigen, dass nur eine Minderheit der IBS-Patienten diese Diät vollständig einhält oder durchführt.