Z Gastroenterol 2015; 53 - KG213
DOI: 10.1055/s-0035-1559239

Der Stellenwert inzidenteller gastrointestinale Läsionen in der PET-CT und deren endoskopische Korrelation

S Könemann 1, K Hengst 1, W Berdel 2, M Schäfers 3, D Domagk 1, L Stegger 3, P Lenz 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B, Münster, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin, Münster, Deutschland

Einleitung: Im Rahmen des Stagings onkologischer Erkrankungen ermöglicht die PET-CT die Detektion von Metastasen. Gastrointestinale (GI) Anreicherungen werden dabei nicht selten zufällig entdeckt und erfordern eine endoskopische Evaluation. In dieser Studie sollte die Bedeutung gastrointestinaler Anreicherungen im Rahmen von PET-CT -Untersuchungen evaluiert werden.

Methodik: Es wurden retrospektiv Patienten erfasst, die eine Endoskopie und eine PET-CT erhalten haben. Evaluiert wurden neben der zugrunde liegenden Erkrankung die Lokalisation und Höhe des FDG-Uptakes. Ein besonderes Interesse galt dabei den Läsionen die endoskopisch, aber nicht in der PET-CT detektiert werden konnten. In diesen Fällen wurde eine retrospektive Nachbefundung der PET-CT-Bilder durch einen Nuklearmediziner durchgeführt.

Ergebnis: In 10 Jahren wurden 1116 Patienten identifiziert, die beide genannten Untersuchungsverfahren erhielten. 647 Patienten, die weder einen GI-Focus noch einen pathologischen endoskopischen Befund aufwiesen wurden ausgeschlossen. 355 Fälle wiesen sowohl endoskopisch, als auch im PET-CT einen relevanten intestinalen Befund auf; in 114 Fällen wurde dabei ein bekanntes Malignom bestätigt. 213 Fälle zeigten eine gastrointestinale Läsion, die zuvor nicht vermutet worden war. Es zeigte sich keine signifikante Differenz im FDG-Uptake zwischen Low Grade - und High Grade Dysplasien (6,83 ± 4,25 vs. 8,73 ± 2,47, p = 0,210). Auch Karzinome wiesen keinen signifikant höheren Standardized Uptake Value im Vergleich zu histologisch unauffälligen Läsionen mit „physiologischem FDG-Uptake“ auf (9,75 ± 7,54 vs. 5,44 ± 3,68, p = 0,096). In 48 Patienten konnte der auffällige nuklearmedizinische Befund nicht endoskopisch korreliert werden. Vice versa wiesen 100 Patienten einen auffälligen endoskopischen Befund auf, der jedoch in der PET-CT nicht dargestellt werden konnte. Diese Fälle wurden reevaluiert ohne signifikante Veränderung in der retrospektiven Analyse.

SCHLUSSFOLGERUNG: Gastrointestinale Läsionen werden häufig im Rahmen einer PET-CT detektiert. Die Höhe des FDG-Uptake gibt einen Hinweis auf die zugrundeliegende Erkrankung ohne als alleiniges Kriterium ausreichend zu sein. Bei suspekten gastrointestinalen PET-CT-Befunden sollte eine endoskopische Korrelation angestrebt werden.