Einleitung: Duktale Adenokarzinome des Pankreas (PDAC) haben eine sehr schlechte Prognose. Zystische Pankreastumoren machen < 10% der primären Pankreastumoren aus. Einen Hauptanteil daran stellen mit 21 – 33% die intraduktal papillär muzinösen Neoplasien (IPMN). Klinische Werkzeuge, für eine einfache und nicht-invasive Überwachung und zur frühzeitigen Detektion einer malignen Transformation fehlen. Die Analyse zirkulierender zellfreier DNA (cfDNA) besitzt dabei ein hohes, viel versprechendes Potenzial.
Material und Methoden: Ein positives Votum der Ethikkommission der Uni Ulm liegt vor. Alle Patienten gaben ihr schriftliches Einverständnis. Eingeschlossen wurden 22 Patienten mit bildgebender Diagnose einer Seitenast-IPMN (Größe 10,54 mm [4 – 22 mm]), 20 Gesundkontrollen und 35 Patienten mit metastasiertem PDAC (UICC-Stadium IV). Aus venösen Vollblutproben erfolgte die Isolation von Plasma (cfDNA) und Lymphozyten (Keimbahn-DNA) und die fluorometrische Konzentrationsbestimmung der DNA. Im Anschluss erfolgte die droplet digital PCR (QX200TM Droplet DigitalTM PCR System, ddPCR, Biorad®), Input: 40 ng DNA für die Analyse und Quantifizierung von KRASG12D-, KRASG12V-, GNASR201C- und GNASR201 H-Mutationen. Alle verwendeten Primer sind kommerziell erhältlich und validiert (PrimePCR™ Primer, Biorad®). Die statistische Auswertung folgt deskriptiven, hypothesen-generierenden Ansätzen.
Ergebnisse: Es handelt sich um erste präliminäre Daten. Die gesunden Probanden wiesen geringere Konzentration an cfDNA auf als Patienten mit IPMN und PDAC. In Gesundkontrollen waren keine KRAS- und GNAS-Mutationen nachweisbar. Alle Patienten mit IPMN und PDAC wiesen zirkulierende KRAS-Mutationen auf, scheinbar mit einer deutlich höheren Konzentration bei Patienten mit PDAC im Vergleich zu IPMN. Im Gegensatz zu PDACs traten bei IPMNs häufiger GNAS-Mutationen auf (> 60% vs. ca. 30%). Genauere Daten folgen.
Schlussfolgerung: Mittels cfDNA und ddPCR scheint eine quantitative Bestimmung von KRAS- und GNAS-Mutationen möglich, ebenso eine Diskriminierung zwischen kleinen IPMNs bzw. großen PanIns anhand zirkulierender GNAS-Mutationen. Durch Quantifizierung von KRAS-Mutationen im zeitlichen Verlauf könnte ein Monitoring und eine frühzeitige Detektion einer malignen Transformation zum PDAC erreicht werden.