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DOI: 10.1055/s-0035-1559051
Vitamin D Mangel bei CED Patienten – eine retrospektive Analyse an einer norddeutschen Universitätsklinik
Einleitung: Ein Vitamin D Mangel tritt häufig auf. Es zeigt sich analog zu chronisch-entzündlichen Darmerkankungen (CED) ein Nord-Süd-Gefälle. Möglicherweise korreliert ein erniedrigter Vitamin D Spiegel mit einer verstärkten entzündlichen Aktivität der CED.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 208 CED Patienten aus der Hochschulambulanz der Universitätsmedizin Rostock bezüglich eines Vitamin D Mangels untersucht. Erfasst wurden der Krankheitsphänotyp, die Vitamin D Spiegel, die Krankheitsaktivität (CD: Harvey-Bradshaw-Index, HBI; CU: simple clinical colitis activity, SCCAI), die krankheitsspezifische Medikation und die anatomische Situation.
Ergebnisse: 123 Patienten hatten einen M. Crohn (MC), 85 eine Colitis ulcerosa (CU). 177/208 (85,1%) aller Patienten zeigen einen Vitamin D Mangel (< 50 ng/ml), davon 107/123 (87%) der MC und 70/85 (82,3%) der CU Patienten. Ein schwerer Vitamin D Mangel (< 27,5 nmol/l) tritt bei 48/123 (39%) der CD Patienten und bei 22/85 (25,9%) der CU Patienten auf. Bei den CD Patienten gibt es bei einem HBI 16 bei 100%. Bei den CU Patienten gibt es bei einem SCCAI 7 bei 80%. Bei CD und bei CU Patienten zeigt sich, dass Patienten unter Therapie mit einem TNF-alpha Blocker bezogen auf die Krankheitsaktivität die Prävalenz eines Vitamin D Mangels häufiger ist verglichen mit Patienten, welche keinen TNF-alpha Blocker erhalten. Bezüglich CD Patienten mit und ohne Vitamin D Mangel zeigt sich kein signifikanter Unterschied bezüglich der Krankheitslokalisation der Grunderkrankung. In den Wintermonaten ist die Prävalenz eines Vitamin D Mangels signifikant höher als in den Sommermonaten.
Schlussfolgerung: Ein Vitamin D Mangel bei CED Patienten ist ein häufiges Phänomen. Bei MC Patienten gibt es im Gegensatz zu CU Patienten eine Korrelation zwischen dem Schweregrad der Erkrankung und dem Vorhandensein eines Vitamin D Mangels. Besonders bei Patienten unter Therapie mit einem TNF-alpha Blocker sollte regelmäßig der Vitamin D Spiegel geprüft werden.