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DOI: 10.1055/s-0035-1559011
Leber-Elastografie mittels Acoustic Radiation Force Impulse Imaging (ARFI) zur Beurteilung des Fibrosestadiums nach orthotoper Lebertransplantation
Einleitung: Die Scherwellen-basierte Leber-Elastografie zeigt eine hohe diagnostische Genauigkeit zur Detektion einer fortgeschrittenen Leberfibrose und Leberzirrhose bei HCV-Rekurrenz nach Lebertransplantation (LTx). Das Ziel dieser Studie war, die Wertigkeit der ARFI-Elastografie zur Beurteilung der Leberfibrose bei LTx-Patienten zu untersuchen, die sich einer Protokoll-Biopsie unterzogen haben.
Patienten und Methodik: Insgesamt sind 108 Patienten (mittl. Alter 52 ± 12 Jahre, 59% mänlich) prospektiv in die Studie eingeschlossen worden. Die häufigsten Indikationen zur LTx waren die Virushepatitiden (37%) und die autoimmunen Lebererkrankungen (22%). Alle Patienten erhielten am Tag der Protokoll-Biopsie eine Leberfestigkeits-Messung mittels ARFI. Patienten mit einem „Rejection Activity Index“ (RAI) ≥5 wurden von der Studie ausgeschlossen. Die Leberfibrose-Beurteilung erfolgte nach METAVIR und galt als Referenzmethode.
Ergebnisse: Die AUC-Werte zur Vorhersagbarkeit einer Leberfibrose ≥ F2, ≥ F3 und F4 lagen bei 0,75, 0,86 und 0,98. Die ARFI Schwellenwerte waren für ≥ F2 1,48 m/s (Sens. 82%, Spez. 81%), für ≥ F3 1,62 m/s (Sens. 70%, Spez. 100%) und für F4 1,99 m/s (Sens. 100%, Spez. 97%). Die Leberfestigkeit korrelierte signifikant mit der der Leberfibrose (r = 0,759, p < 0,001) und der hepatischen Inflammation (nach HAI) (r = 0,342, p < 0,001) in der Protokoll-Biopsie. Der RAI hatte keinen Einfluss auf die Leberfestigkeit (r =-0,118, p = 0,239).
Schlussfolgerung: Die ARFI-Elastografie zeigt bei LTx-Patienten eine hohe diagnostische Treffsicherheit für eine fortgeschrittene Leberfibrose/Leberzirrhose. Die ARFI-Schwellenwerte zur Detektion einer Leberzirrhose scheinen bei LTx-Patienten höher zu liegen, als bei Patienten ohne Lebertransplantation.
Transplantationsmedizin
Freitag, 18.09.2015/10:30 – 12:00/Mehrzweckfläche 4