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DOI: 10.1055/s-0035-1559002
Welchen Einfluss hat eine periinterventionelle Antikoagulation/Aggregationshemmung auf die TIPS-Funktion?
Einleitung: Die Antikoagulation bzw. Aggregationshemmung (A/A) ist in der Kardiologie eine unverzichtbare Maßnahme nach einer coronaren Stent-Implantation. Um so mehr verwundert die Tatsache, dass diese Fragestellung nach Implantation eines TIPS nicht systematisch abgeklärt und beantwortet wurde. Manche Zentren führen keine, andere eine nicht standardisierte, adaptierte A/A durch.
Methoden: 412 Patienten wurden im Rahmen einer prospektiven, nicht-interventionellen Registerstudie beobachtet. 227 Patienten erhielten einen beschichteten Viatorr-Stent und 185 Patienten einen unbeschichteten Stent. Die periinterventionelle Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin und ASS richtete sich nach den entsprechenden Ausgangswerten (INR 105/µl) und nach Fehlpunktionen beim Eingriff.
Ergebnisse: Bei 227 Patienten (55%) wurde während der 5-jährigen Nachbeobachtungszeit eine Revision durchgeführt. Bei Patienten, die eine periinterventionelle Antikoagulation erhielten, gab es zwischen den Stentgruppen keinen Unterschied hinsichtlich der 1- und 2-jährigen Revisionsraten (15% in 12 Monaten, 30% in 24 Monaten). Bei 137 Patienten, denen aufgrund eines komplizierten Eingriffs keine Antikoagulation verabreicht werden konnte, zeigte der Viatorr-Stent einen signifikanten Vorteil mit einer 1-Jahres Revisionsrate von 10% versus 25% (bare Stent).
Schlussfolgerungen: Patienten, die einen unbeschichteten Stent erhalten, profitieren von einer periinterventionellen Antikoagulation. Im Gegensatz hierzu scheinen Patienten, die einen beschichteten Viatorr-Stent erhalten haben, keinen Vorteil durch eine Antikoagulation zu haben. Aus diesem Grunde sollten auch Patienten mit problematischem Eingriff (Fehlpunktionen), die keine Antikoagulation erhalten können, einen beschichteten Viatorr-Stent erhalten.
Antikoagulation 2015 – Wohl und Wehe
Donnerstag, 17.09.2015/13:30 – 15:00/Saal Ismar Boas