Z Gastroenterol 2015; 53 - G5
DOI: 10.1055/s-0035-1558903

Reduktion von Oxidativem Stress und Genomschaden nach experimenteller intestinaler Bypasschirurgie in adipösen Zuckerfa/fa Ratten

F Seyfried 1, E Bankoglu 2, L Rotzinger 1, A Nordbeck 1, C Corteville 1, C Jurowich 1, CT Germer 1, C Otto 1, H Stopper 2
  • 1Department of General-, Visceral-, Vascular- and Paediatric Surgery, University Hospital of Würzburg,
  • 2Institute of Pharmacology and Toxicology, University of Würzburg

Einleitung: Patienten mit morbider Adipositas weisen ein erhöhtes Krebsrisiko auf. Als Ursache wird ein erhöhter oxidativer Stress mit konsekutivem Genomschaden diskutiert. Ob eine metabolische Umstellung und Gewichtsreduktion mittels Magenbypass protektive Effekte vermittelt wird kontrovers diskutiert.

Material: Männliche Zucker (fa/fa) Ratten erhielten entweder eine Magenbypass (RYGB, n = 14) oder Schein-Operation (Shams, n = 17). Postoperativ erhielten Shams (n = 12) und RYGB eine Standarddiät ad libitum. Fünf shams erhielten eine Nahrungsrestriktion und wurden zu den RYGB gewichtsgleich gefüttert (sham BWM, n = 5). Körpergewicht und Nahrungsaufnahme wurden täglich gemessen. Zur Quantifizierung des oxidativen Stresses und Genomschadens wurden die Urinkonzentrationen von 8-oxodG, 8-oxoguo, 8-oxogua (präoperativ sowie nach 1, 2 und 3 Wochen postoperativ) mittels LC/MS/MS gemessen. Zusätzlich wurden eine DHE und γH2Ax Färbung, sowie eine Quantifizierung von HSP70 Protein in Leber, Niere und Dickdarm in allen Gruppen durchgeführt.

Ergebnisse: Nahrungsaufnahme und Körpergewicht der sham ad libitum Tiere waren höher verglichen mit RYGB oder sham BWM (p < 0,001). Die DHE und γH2AX Färbeintensität sowie der HP70 Protein Gehalt der sham BWM und RYGB Tiere waren in allen Zielgeweben im Vergleich zu den sham ad libitum Tieren signifikant erniedrigt (p < 0,01). Gleichwohl waren deren Urinkonzentration von 8-oxoguo und 8-oxogua verglichen mit den sham ad libitum erniedrigt (p < 0,01). Hingegen war die 8-oxodG Ausscheidung in der sham BWM Gruppe niedriger verglichen mit den RYGB und sham ad libitum Tieren (p < 0,05)

Schlussfolgerung: Eine Gewichtsabnahme, sowohl durch Nahrungsrestriktion als auch durch RYGB, führt zu einer Reduktion des oxidativen Stresses und des Genomschadens in Leber, Niere und Colon. Die ausschließlich nach RYGB beobachtete Erhöhung der 8-oxodG Ausscheidung im Urin könnte ein Hinweis für vermehrte DNA Reparaturen sein und verlangt weitergehende Untersuchungen.