Ultraschall Med 2015; 36 - A347
DOI: 10.1055/s-0035-1558797

Kraniosynostosen – Ultraschall als etabliertes diagnostisches Verfahren

N Beutler 1, L Schreiber 2, M Scholz 2, A Feldkamp 1
  • 1Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Wedau-Klinikum Duisburg (Sana)
  • 2Klinik für Neurochirurgie, Wedau-Klinikum Duisburg (Sana)

Einleitung: Nach der klinischen Verdachtsdiagnose einer Schädelnahtsynostose gilt es etablierte diagnostische Verfahren einzusetzen, die für die betroffenen Kinder sowohl in Hinsicht auf die Strahlenbelastung als auch in Hinblick auf eine schnelle und belastungsarme Untersuchung am Patientenbett zur Verfügung stehen. Seit 2012 wird in unserer Klinik die Diagnose einer Schädelnahtsynostose präoperativ ausschließlich durch Ultraschalluntersuchungen bestätigt.

Die in der Vergangenheit eingesetzte computertomographische Untersuchung wird nicht mehr durchgeführt. Zudem erfolgt die operative Korrektur der Schädelnahtsynostosen vor allem bei Säuglingen unter 6 Monaten zunehmend endoskopisch assistiert. Somit ergibt sich ein interdisziplinäres Behandlungskonzept, das in den letzten Jahren zu einem deutlich weniger belastenden und kürzeren stationären Aufenthalt der Kinder geführt hat.

Material und Methodik: Nach der klinischen Verdachtsdiagnose einer Kraniosynostose wurden in den Jahren 2011 bis 2015 insgesamt 42 Kinder präoperativ mittels bildgebenden Verfahren untersucht. Seit 2012 erfolgt die präoperative Darstellung der Schädelnähte ausschließlich mittels Hochfrequenz-Sonografie (15 MHz).

Ergebnisse: Operative Therapie bei bildmorphologisch nachgewiesener Kraniosynostose bei 42 Kindern (Sagittalnaht: N = 18; Coronarnaht: n = 11; metopische Naht: n = 14, Lambdanaht: n = 2). Der intraoperative Befund stimmte zu 100% mit der präoperativen Bildgebung überein. Der Anteil an endoskopisch assistierten Operationen hat deutlich zugenommen (2011 – 2013: 21%; 2014 – 05/2015: 50%).

Diskussion: Es gilt interdisziplinäre Behandlungsstrukturen zu schaffen, die eine möglichst suffiziente und schnelle Diagnostik und Therapie und zudem einen stressfreien und belastungsarmen stationären Aufenthalt der kleinen Patienten ermöglichen.

Es hat sich gezeigt, dass die Sonografie die CT-Untersuchung in der Diagnostik der Kraniosynostosen vollständig ersetzen kann.