Ultraschall Med 2015; 36 - A252
DOI: 10.1055/s-0035-1558778

Fetale Hämolyse durch mütterliche anti-Cw Antikörper

S Macher 1, T Wagner 1, K Rosskopf 1, F Reiterer 2, B Csapo 3, P Klaritsch 3
  • 1Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin
  • 2Klinische Abteilung für Neonatologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
  • 3Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Medizinische Universität Graz, Österreich

Hintergrund: Anti-Cw Antikörper wurden bisher kaum mit schwerwiegenden fetalen und neonatalen hämolytischen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Wir berichten über einen solchen Fall mit Erfordernis serieller intrauteriner Bluttransfusionen und konsekutiver neonataler Panzytopenie und Cholestase.

Fallbericht: Bei einer 37-jährigen Frau fanden sich in ihrer vierten Schwangerschaft anti-Cw Antikörper mit einer Titerhöhe von 512. Der Fetus entwickelte eine schwere Anämie, die serielle intrauterine Bluttransfusionen notwendig machten. Im Blut des anämischen Frühgeborenen fanden sich ausschließlich transfundierte Erythrozyten, sowie eine Thrombo- und Leukozytopenie. Weiters zeigte sich eine ausgeprägte Cholestase.

Conclusio: Anti-Cw Antikörper können schwerwiegende fetale Anämien und konsekutive Komplikationen bewirken. Eine entsprechende Überwachung betroffener Schwangerschaften mittels regelmäßiger Titerkontrollen und Evaluierung der fetalen Blutflussgeschwindigkeit in der A. cerebri media sollte daher erfolgen.