Ultraschall Med 2015; 36 - A164
DOI: 10.1055/s-0035-1558730

Sonographische Messung der Wave Intensity bei Risikoschwangerschaften mit Hypertonie oder Diabetes im Vergleich zu unauffälligen Kontrollen

R Schmitz 1, K Oelmeier 1, C Opitz 1, A Schmedt 1, MK Falkenberg 1, W Klockenbusch 1, J Steinhard 2, U Möllmann 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Münster
  • 2Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr Universität Bochum, Bad Oeynhausen

Ziel: Ziel der Studie ist die Messung des Augmentation Index und der Pulswellengeschwindigkeit mittels Wave Intensity (WI) Analyse in der Arteria carotis communis bei Risikoschwangerschaften mit Diabetes oder Hypertonie im Vergleich zu unauffälligen Kontrollen.

Methodik: Es wurden prospektiv bei 26 Schwangeren mit Hypertonie (RR-Gruppe) und bei 65 Schwangeren mit Diabetes (DM-Gruppe) WI Analysen durchgeführt. Zusätzlich erfolgte bei unauffälligen Schwangeren (Kontroll-Gruppe) mit vergleichbarem Gestationsalter eine WI Messung. Hierzu wurde eine parallele EKG Ableitung und eine Messung der WI der Arteria carotis communis rechts mittels linearer Ultraschallsonde (ProSound Alpha 6, Hitachi Medical Systems Europe, Zug, Schweiz) vorgenommen. Aus diesen Daten wurde im Zusammenhang mit dem Blutdruck der Augmentation Index und die Pulswellengeschwindigkeit berechnet.

Ergebnis: Die RR-Gruppe zeigte einen erhöhten Augmentation Index (Median 9,45 vs. 3,42; p < 0,0001) und eine schnellere Pulswellengeschwindigkeit (Median 6,68 vs. 4,60; p < 0,0001) im Vergleich zur Kontroll-Gruppe. Auch die DM-Gruppe zeigte einen erhöhten Augmentation Index (Median 11,78 vs. 3,13; p < 0,0001) und eine schnellere Pulswellengeschwindigkeit (Median 5,59 vs. 4,96; p < 0,001) im Vergleich zur Kontroll-Gruppe.

Schlussfolgerung: Die WI Analyse ermöglich die sonographische Messung der Gefäßwandsteifigkeit und der Pulswellengeschwindigkeit. Risikoschwangerschaften mit Diabetes oder Hypertonie zeigen eine auffällige ventrikulo-arterielle Hämodynamik. Weitere Untersuchungen zur Evaluation des Stellenwerts der WI Analyse im Screening und zur Verlaufskontrolle in der Schwangerschaft sollten folgen.