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DOI: 10.1055/s-0035-1558123
Konsequent adhäsiv – Problemlösungen aus der Zahnerhaltung
Publication History
Publication Date:
21 September 2015 (online)
Welch ein Buch! Jeder, der die APW-Veranstaltungen von Prof. Staehle in Heidelberg besucht hat, kennt die Konzeption des Autors, der verschiedene Kollegen aus der Zahnerhaltung, der Implantologie, der Prothetik und anderer Bereiche der Zahnmedizin zur Diskussion seiner Behandlungsfälle einlädt. Die Teilnehmer der Diskussionsrunde erhalten im Vorhinein die Befunde der Patienten, inklusive der klinischen und röntgenologischen Bilder und sollen Therapieoptionen vorschlagen. Sodann schildert der Autor seine Vorgehensweise und die Kontrollen über mehrere Jahre. Abschließend geben die Kommentatoren eine Beurteilung der erfolgten Behandlung ab. Dieses Konzept hat nun seinen Niederschlag in einem Buch gefunden, das genau in diesen Ablauf nachvollzieht.
Nach einem sehr treffenden Vorwort von Prof. Frankenberger und einem ebenso treffenden Fazit des Autors am Ende des Buches ist es schwierig, hier noch etwas zu ergänzen.
Die vorgestellten Fälle geben ein breites Spektrum von Versorgungssituationen ab, die fast jeder Zahnarzt so oder so ähnlich bereits in seiner Praxis gesehen hat. Immer wieder stellt sich die Frage, ob in den Fällen mit indirekten oder direkten Versorgungen gearbeitet werden sollte, eventuell auch unterstützt durch Implantate. Die Tatsache, dass hierbei auch Vertreter der Zahnerhaltung unter den Teilnehmern der Runde offensichtlich in manchen Fällen eher indirekten oder chirurgisch vorbereiteten Lösungen bei der Beurteilung der Ausgangssituationen den Vorzug gaben, zeigt, welchen therapeutischen Mut der Autor bei seiner Vorgehensweise an den Tag gelegt hat. Man kann das Staunen nach erfolgter Behandlung in vielen Fällen aus den Abschlussbemerkungen der Teilnehmer heraushören, vor allem, wenn auch die Kontrollzeiten genannt sind. Beeindruckend an den Ergebnissen ist auch, dass damit der Weg für weitergehende Therapien nicht verbaut wird.
Während der Autor ungeheuer konsequent auf die direkte, adhäsive Aufbautechnik setzt, wird offenbar, wie schwankend einzelne Teilnehmer in ihrem Zutrauen zu diesem Verfahren sind. Zudem geht der Autor ungeheuer pragmatisch mit dem Einsatz des Kofferdam um, was viele Zahnärzte sicher erfreut (siehe Fälle 5 und 7). Sicherlich ist dies aber der konsequenten, parodontalen Vorbehandlung geschuldet, die der Autor unausgesprochen voraussetzt.
Fazit Dieses Buch ist progressiv, macht Mut und zeigt, was mit der Adhäsivtechnik heute alles möglich ist, wenn die Grundprinzipien der Technik bekannt und berücksichtigt, konsequent eingesetzt, sowie auch endodontisches und parodontologisches Wissen berücksichtigt werden. Das Bildmaterial ist hervorragend erstellt und bearbeitet. Der Text ist schnörkellos sachlich und in allen Details begründet. Jeder Zahnarzt der gerne mit Kompositen umgeht, wird an diesem Buch seine Freude haben und letztendlich sein Behandlungsspektrum erweitern, eventuell sich auch bestätigt fühlen, soweit er bereits Ähnliches durchgeführt hat. Der Autor hat den richtigen Titel für dieses Buch gefunden: Mehr Zahnerhaltung! Kompliment!