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DOI: 10.1055/s-0035-1558122
Basics der Zahnärztlichen Radiologie
Publication History
Publication Date:
21 September 2015 (online)
„Wer immer auf dem neuesten Stand sein will, ist immer veraltet“ – der Fortschritt in der Technik erfordert auch in der Medizin ein stetiges Engagement des Praktikers. Um mit dem Tempo der Neuentwicklungen Schritt zu halten, ist die Kenntnis der technischen und biologischen Grundlagen essenziell. Dr. Andreas Fuhrmann gibt in seinem Buch „Zahnärztliche Radiologie einen Überblick über das Basiswissen der Radiologie in der Zahnheilkunde. Als Leiter des Funktionsbereiches Zahnärztliches Röntgen des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hatte Fuhrmann direkte Einblicke und Erfahrung in Forschung, Lehre und Anwendung der bildgebenden Verfahren in der Radiologie und möchte diese Grundlagen an die Leser- und Kollegenschaft weitergeben.
Die Zielgruppe des Buches stellen in erster Linie die Studierenden dar, für diese ist es als begleitendes Lehrbuch zum Zahnmedizinstudium auch konzipiert. Fuhrmann teilt das Buch sinnvoll auf und führt den Leser in einer angenehmen, gut lesbaren Weise durch die wichtigsten Aspekte der Radiologie.
Ausgehend von einem historischen Überblick über die Entwicklung des zahnärztlichen Röntgens, gibt Fuhrmann in den folgenden Kapiteln Einblicke in die physikalischen und biologischen Aspekte der Röntgenstrahlung. Schon in seinem Vorwort betont er, wie wichtig die Kenntnis der Biologie des Menschen ist, um dem geforderten ALARA-Prinzip („as low as reasonable achievable“) gerecht zu werden; dieses beinhaltet, dass der Patient nur der erforderlichen Nutzstrahlung ausgesetzt werden sollte. Die Dosis der ionisierenden Strahlung sowie die Pathologie der Strahlenexposition sind in zwei sehr kompakten Abschnitten abgehandelt, jedoch mit schematischen Darstellungen anschaulich präsentiert. Die Kenntnis der Dosis und auch die mögliche Pathologie sind zur Aufklärung des Patienten und für die Entscheidung des geeigneten bildgebenden Verfahrens von außerordentlicher Bedeutung. Um die differenten Verfahren zu verstehen, werden die Unterschiede von analoger und digitaler Bildgebung erläutert und die Einflüsse der spezifischen Eigenschaften sowie der Aufbau von Sensoren gegenüber Speicherfolien aufgeführt. Gemäß dem aktuellen Trend der Digitalisierung der Radiologie wird die analoge Bildgebung nur sehr kurz behandelt und die Vorteile der digitalen Bildung noch einmal explizit aufgelistet.
Im zweiten Abschnitt des Buches geht der Autor auf einige praktische Grundlagen im zahnärztlichen Alltag ein: von der Röntgenverordnung vorgeschriebene Konstanzprüfungen zur Qualitätssicherung bis hin zur Röntgentechnik am Stuhl und zur Panoramaschichtaufnahme werden technische Hintergründe, Verfahrenstechniken bei der Aufnahme und Anwendungsfehler in Bild und Text aufgezeigt. Zum besseren Verständnis der Einstellungsfehler werden zahlreiche Abbildungen zu Projektionen präsentiert, die sicher auch für den Zahnarzt in der Praxis hilfreich sind. Insbesondere für die Panoramaschichtaufnahme werden auch Positionierungsfehler und Artefaktverhalten beschrieben. In einem weiteren Abschnitt geht Fuhrmann auf die Entwicklung, Technik und Indikation der Digitalen Volumentomografie ein, dieser fällt aber im Verhältnis zu den anderen Themen etwas kürzer aus.
Zur Erleichterung der Befundung der erstellten Röntgenbilder gibt Fuhrmann einen Überblick über die Anatomie des Gesichtsschädels. Hauptsächlich für die Panoramaschichtaufnahme sind die Kenntnis zu Überlagerungsartefakten und Sekundärschatten eine große Hilfe für die Beurteilung. Das letzte große Kapitel behandelt die gängige Pathologie in der Zahnmedizin. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Deskription der Befunde, damit eine gezielte Diagnostik und Beurteilung erfolgen kann. Von den klassischen, entzündlichen Veränderungen bis zu tumorösen Geschehen gut- und bösartiger Genese und Traumatologie werden Befunde in Bild und Text dargestellt. Zuletzt werden die rechtlichen Grundlagen in einer kurzen Übersicht dargeboten.
Fazit Das vorliegende Buch lässt sich sehr gut als begleitendes Lehrmaterial zum Studium empfehlen, für den fortgeschrittenen Diagnostiker finden sich ebenfalls einige interessante Aspekte. Bezüglich der digitalen Radiologie muss erwähnt werden, dass die detaillierte Darstellung von Befunden auf gedruckten Röntgenbildern leider nur eingeschränkt möglich ist. Jedoch helfen die vielen Abbildungen und Darstellungen dem Leser sehr gut, um die behandelten Themen und Krankheitsbilder sicher zu erfassen.