Suchttherapie 2015; 16 - P_13
DOI: 10.1055/s-0035-1557707

Klettern als Chance in der Suchtbehandlung: Effekte des therapeutischen Kletterns auf Angst, Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeitserwartung bei Patienten mit einer Alkoholabhängigkeit

LM Soravia 1, 2, E Stocker 3, K Schläfli 1, N Schönenberger 1, T Dittrich 1, C Grossniklaus 1
  • 1Klinik Südhang, Schweiz
  • 2Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universität Bern, Schweiz
  • 3Universität Bern, Schweiz

Einleitung: Aufgrund bisheriger Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeitserwartung und Angst interessiert in der vorliegenden Studie der Einfluss von therapeutischem Klettern auf die genannten Faktoren bei Patienten mit einer Alkoholabhängigkeit in stationärer Entwöhnungstherapie.

Methoden: Von 106 Patienten nahmen 66 zusätzlich zum regulären Therapieprogramm am therapeutischen Klettern teil. Angst, Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeitserwartung wurden bei Eintritt ins Kletterprogramm sowie 6 Wochen danach mittels Fragebogen erhoben.

Ergebnisse: Alle Patienten weisen einen Anstieg des Selbstwertgefühls und der Selbstwirksamkeitserwartung und eine Abnahme der Angst auf. Patienten mit erhöhter Angst, welche das Kletterangebot besuchten, weisen tendenziell die größte Zunahme im Selbstwertgefühl und die größte Angstreduktion auf.

Diskussion: Therapeutisches Klettern scheint für alkoholabhängige Patienten mit zusätzlicher Angstsymptomatik besonders wirksam zu sein.