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DOI: 10.1055/s-0035-1557617
Breaking Meth, ein Online-Selbsthilfeangebot für Menschen mit Methamphetamin-Erfahrung: Vorstellung des Portals und erste Evaluationsergebnisse
Einleitung: Suchtselbsthilfe im Internet gewinnt im Bereich der illegalen Drogen zunehmend an Bedeutung. Beim Aufbau eines entsprechenden Angebotes kann eine anfängliche Unterstützung der Nutzer durch das Hilfesystem notwendig oder zumindest sinnvoll sein. Ziel des vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Forschungsvorhabens ist es, für Methamphetamin-Konsumenten ein passgenaues onlinebasiertes Selbsthilfeangebot zu entwickeln und wissenschaftlich zu begleiten.
Methoden: In der Entwicklungsphase wurden mit Blick auf Erkenntnisse zu in Deutschland relevanten Zielgruppen spezifische Anforderungen formuliert. Die Umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit Software-Entwicklern und dem Peer-basierten Projekt „Drug Scouts“. Datengrundlage für die formativ ausgerichtete Evaluation sind Nutzerstatistiken, strukturierte Berichte der moderierenden „Drug Scouts“ sowie zwei umfangreiche Nutzerbefragungen. Berichte der Moderatoren und Schilderungen von Nutzern zu offenen Fragen werden mit Techniken der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet, quantitative Befunde werden deskriptiv dargestellt.
Ergebnisse: Die Inbetriebnahme von „Breaking Meth“ erfolgte im März 2015. Einige wesentliche Anforderungen umfassten
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die Moderation durch einen szenenahen Akteur,
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die Zugänglichkeit über PC und Smartphone,
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die Schaffung von mehreren virtuellen Kommunikationsräumen für unterschiedliche Nutzergruppen und Zielsetzungen,
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den Einbezug von Nutzern in die Moderation und Weiterentwicklung sowie
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eine effektive Strategie zur Vermeidung von sog. Trigger-Effekten durch unkontrollierte Konfrontation mit bestimmten Nutzerbeiträgen, insbesondere bei Menschen mit psychischen Traumatisierungen.
Neben den in der Entwicklungs- und der Betriebsphase des Portals gemachten Erfahrungen werden erste Evaluationsergebnisse präsentiert. Hierbei werden neben allgemeinen Nutzerstatistiken insbesondere Befunde aus einer Nutzerbefragung dargestellt. Im Vordergrund stehen Erkenntnisse zur Akzeptanz des Angebotes, zu Konsumbiografien, zur Nutzung zusätzlicher Hilfsangebote, zur subjektiven Bewertung von Teilaspekten in Bezug auf die Erreichung der eigenen Ziele und zu wahrgenommenen Effekten.
Diskussion: Anhand von ersten Befunden wird erörtert, ob Methamphetamin-Konsumenten von zielgruppenspezifischer Online-Selbsthilfe besonders profitieren und welche Faktoren hierfür möglicherweise bedeutsam sind. Es werden Maßnahmen vorgestellt, mit deren Hilfe geeignete Voraussetzungen für eine Verstetigung des Portals geschaffen werden sollen.