Suchttherapie 2015; 16 - S_19_02
DOI: 10.1055/s-0035-1557570

Screening, Diagnose und Therapie alkoholbezogener Störungen: Biomarker

F Wurst 1
  • 1Paracelsus Universität, Salzburg

Einleitung: Alkoholbezogene Störungen sind häufig, von gesellschaftlicher Relevanz, teuer in den Gesamtkosten und werden häufig unterdiagnostiziert. Die Punktprävalenz für Alkoholabhängigkeit wird mit 5% und die Lebenszeitprävalenz mit 10% angegeben.

Methoden: Auf diesem Hintergrund wurde unter Beteiligung von rund 80 Gesellschaften eine evidenz- und konsensbasierte S3 Leitlinie, basierend auf Berücksichtigung von Quellleitlinien und systematischer Literaturrecherche erstellt. Im Sinne einer frühzeitigen Diagnose und Therapie alkoholbezogener Störungen und um Folgeerkrankungen zu vermeiden, werden sowohl Fragebögen wie der Alcohol Use Disorders Identification Test (AUDIT), als auch neben Alkohol selbst Kombinationen (Antilla Index und der AlcIndex) traditioneller Biomarker (GGT, MCV und CDT) sowie direkte Zustandsmarker für Alkoholkonsum wie Ethylglucuronid in Haaren und Phosphatidylethanol (PEth) in der neuesten S3 Leitlinie empfohlen. Aufgrund ihrer Eigenschaften eröffnen sie neue Perspektiven in Prävention, interdisziplinärer Kooperation, Diagnose und Therapie alkoholbezogener Störungen und sind in vielen Bereichen wie unter anderem Fahreignungsbegutachtung, Lebertransplantationen, Fetales Alkoholsyndrom und Ärztegesundheitsprogrammen bereits etabliert oder werden untersucht.

Diskussion: Praxisorientiert wird die Thematik im Vortrag dargestellt und diskutiert.