Suchttherapie 2015; 16 - S_18_02
DOI: 10.1055/s-0035-1557566

S3-Leitlinienkapitel „Körperliche Entgiftung und qualifizierte Entzugsbehandlung einschließlich Pharmakotherapie bei riskantem, schädlichem und abhängigem Alkoholgebrauch“

N Wodarz 1, M Schäfer 2
  • 1Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie Universität Regensburg
  • 2Kliniken Essen Mitte

Einleitung: Schädlicher oder abhängiger Alkoholgebrauch ist häufig kompliziert durch ein körperliches Entzugssyndrom. Aufgrund möglicher gefährlicher Komplikationen stellt die Entzugsbehandlung einen essentiellen Behandlungsbaustein dar. Die reine Entgiftung fokussiert auf die Behandlung und Verhinderung von Komplikationen im Rahmen einer Intoxikation oder eines Entzugssyndroms. Beim qualifizierten Entzug werden wichtige weitere Behandlungsbausteine zur Behandlung der eigentlich bestehenden Grunderkrankung, nämlich der Abhängigkeit angeboten. Grundsätzlich ist eine evidenzbasierte Pharmakotherapie ein grundlegender Behandlungsbaustein. Im Rahmen der Entwicklung der S3-Leitlinien wurden für diesen Behandlungsbereich Empfehlungen erarbeitet, welche die mittlerweile veraltete S2-Leitlinie ablösen sollen.

Methoden: Nach Erarbeitung der Leitlinien wurde im Rahmen einer Expertenbefragung erhoben, inwieweit die Leitlinien praktisch umsetzbar und relevant erscheinen.

Ergebnisse: Eine Auswahl der konsentierten Schlüsselempfehlungen zum Thema „körperliche Entgiftung und qualifizierte Entzugsbehandlung einschließlich Pharmakotherapie bei riskantem, schädlichem und abhängigem Alkoholgebrauch wird vorgestellt. Dabei wird auch auf die in Expertenbefragungen erhobenen Schwächen eingegangen.