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DOI: 10.1055/s-0035-1555981
Entwicklungs- und Intelligenzprofil von Vorschulkindern mit Univentrikulären Herzfehlern—Norwood-Operation ein Risikofaktor?
Einleitung: Kinder mit univentrikulären Herzfehlern haben ein erhöhtes Risiko für pathologische Entwicklungsverläufe. Komplexe herzchirurgische Eingriffe in der Neugeborenenphase sind ein möglicher Risikofaktor. Das entwicklungsneurologische Outcome bei Fontan-Patienten im Vorschulalter wurde bei Kindern mit Hypoplastischem Linksherzsyndrom (HLHS), die als Neugeborene eine Norwood-Operation erhielten, sowie bei anderen univentrikulären Herzfehlern (aUVH) ohne komplexe herz-chirurgischen Eingriffe im Neugeborenenalter vergleichend untersucht.
Methodik: Gesamt-IQ, Verbal-IQ und Handlungs-IQ wurden mit dem Hannover-Wechsler-Intelligenztest für das Vorschulalter und neuropsychologische Basisfähigkeiten mit dem Kognitiven Entwicklungstest für das Kindergartenalter (KET-KID; globale Entwicklungsskala (ES), verbale Skala (VS), nonverbale Skala (NVS)) erfasst.
Ergebnisse: Die IQ-Werte und Ergebnisse des KET-KID der 90 Patienten (HLHS n = 62 und aUVH n = 28) im mittleren Alter von 4,6 Jahren lagen im durchschnittlichen Bereich. Abgesehen von der verbalen Skala des KET-KID zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen: Verbal-IQ: 96 ± 13 versus 92 ± 11; Handlungs-IQ: 93 ± 9 versus 92 ± 10; Gesamt-IQ: 93 ± 11 versus 90 ± 10; ES: 44 ± 28 versus 33 ± 31; VS: 48 ± 29 versus 31 ± 31; NVS: 39 ± 26 versus 35 ± 26. Unterdurchschnittliche Intelligenzwerte erzielten 21% der HLHS und 38% der aUVH-Kinder, 24% bzw. 40% wiesen globale Entwicklungsdefizite, meist in den Bereichen Psychomotorik, Visuokonstruktion und visuell-räumliches Kurzzeitgedächtnis, auf.
Schlussfolgerungen: Trotz IQ-Werten im unteren Normbereich zeigten einige Vorschulkinder nach erfolgreicher Palliation globale Entwicklungsdefizite. Interessanterweise wiesen die Kinder mit einer Norwood-Operation keine schlechteren Testergebnisse auf.