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DOI: 10.1055/s-0035-1555742
Gruppenkonzept für die Pädiatrie – Wenig Neues
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
12 June 2015 (online)
Der Titel und Klappentext von „Ich bin stark“ beschreiben eine Zielvorstellung, die beim Leser deutliche Erwartungen an das Buch wecken. Diesen Erwartungen wird es allerdings nicht gerecht.
Sara Hiebl und Mona Münchsmeier, beide Ergotherapeutinnen, erläutern die Theorie anschaulich und gut verständlich. Sie verdeutlichen dem Leser die Problematik der gesellschaftlichen und umweltbedingten Anforderungen an das Kind. Leider geht das von ihnen dargestellte Gruppenkonzept jedoch nicht über die ergotherapeutischen Standards hinaus. Für erfahrene und praktisch arbeitende Therapeuten ist das Buch nicht innovativ und weiterführend. Es bringt keine neuen Erkenntnisse, um das Selbstbild eines Kindes zu fördern. Statt neue Handlungsideen und entscheidende Förderungsmethoden darzustellen, haben die Autorinnen bekanntes therapeutisches Know- how wie Strukturen, Rahmenbedingungen, Verstärkersysteme, Reflexionen und die Arbeit mit Assessments lediglich neu verpackt. Das eingearbeitete Repertoire an Therapiematerialien kann unerfahrenen Ergotherapeuten jedoch ein guter Anreiz für Spielvariationen innerhalb therapeutischer Einheiten sein.
In diesem Sinne haben die beiden Autorinnen „das Rad nicht neu erfunden“. Sie haben vielmehr vereinzelt Elemente grundlegender therapeutischer Maßnahmen, die das Selbstbild stärken und in der Arbeit mit Kindern unerlässlich sind, dargestellt und für unerfahrene Kollegen aufbereitet.
Julia Brouka, Ergotherapeutin und Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen aus Bottrop