Z Gastroenterol 2003; 41 - P379
DOI: 10.1055/s-0035-1555580

Endskopische Platzierung von nasojejunalen Sonden: Eine randomisierte, prospektive, kontrollierte Studie zum Vergleich zweier Sonden

D Schwab 1, S Mühldorfer 1, G Nusko 1, M Radespiel-Tröger 1, EG Hahn 1
  • 1Med. Klinik I, Universität Erlangen-Nürnberg

Hintergrund/Einleitung: Jejunale Ernährung wird vermehrt eingesetzt bei kritisch Kranken, die endoskopische Anlage dieser Sonden kann jedoch schwierig sein.

Zielsetzung: Vergleich zweier nasojejunaler Sonden (Sonde A: Dobbhoff, Tyco; Sonde B: Freka-Trelumina, Fresenius) hinsichtlich Anwendbarkeit für Endoskopiker (hinsichtlich: Zeitdauer der Anlage, Erfolg der Anlage) und Pflegepersonal

Material und Methoden: Randomisierte, prospektive kontrollierte Studie bei 60 intensivtherapiepflichtigen mit Indikation zur jejunalen ErnähurngPatienten.

Ergebnisse: Die Anlage dauerte bei Sonde A signifikant länger als bei Sonde B (95% Konfidenz-Intervall des Medians: 11.5–20 Minuten vs. 5.5–7.5 Minuten, p<0.001) und war weniger oft erfolgreich (73.3% vs. 90%, p=0.18). Pflegeprobleme waren signifikant häuiger bei Sonde A als Sonde B (11 vs. 1, p<0.001). Sonde B lag signifikant länger korrekt als Sonde A (37 Tage vs. 21 Tage p=0.034). Andere Einflussfaktoren (Untersucher, Lernkurve) wurden nicht gefunden. In 45% aller Fälle wurden endoskopische Befund von potentiell therapeutischer Relevanz erhoben.

Schlussfolgerung: Die Auswahl der Sonde hat signifikanten Einfluss auf den Zeitbedarf der endoskopischen Anlage, der Dauer der korrekten Lage und der Praktikabilität für das Pflegepersonal. Die dabei durchgeführte Endoskopie erbringt häufig relevante zusätzliche Diagnosen und damit gegenüber einer radiologischen Anlage zusätzliche Vorteile.