Z Gastroenterol 2003; 41 - P320
DOI: 10.1055/s-0035-1555521

Echosignalverstärkte Sonographie-gesteuerte Feinnadelpunktion bei unklaren Lebertumoren

J Trojan 1, C Fellbaum 2, A Schneider 1, W Holtmeier 1, G Schuessler 3, WF Caspary 1, CF Dietrich 3
  • 1Medizinische Klinik II
  • 2Senckenbergisches Institut für Pathologie, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
  • 3Innere Medizin II, Caritas Krankenhaus, Bad Mergentheim

Hintergrund/Einleitung: Die echosignalverstärkte Sonographie verbessert sowohl die Detektion als auch die Charakterisierung von Lebertumoren. Im Gegensatz zu den meisten benignen Tumoren lassen sich in der leberspezifischen Spätphase maligne von benignen Raumforderungen der Leber durch fehlende Kontrastierung differenzieren. Insbesondere bei großen, inhomogenen Raumforderungen der Leber oder multiplen Raumforderungen mutmaßlich unterschiedlicher Genese kann die Lokalisation eines Areals für die Gewinnung einer repräsentativen sonographisch-gesteuerten Biopsie schwierig sein.

Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit war es den Einsatz von Signalverstärkern zur Lokalisation einer repräsentativen Punktionstelle bei ausgedehnten bzw. multiplen Lebertumoren unterschiedlicher Echogenität zu untersuchen.

Material und Methoden: Es wurden sechs konsekutive Patienten mit ausgedehnter Infiltration der Leber durch histologisch gesicherte benigne Veränderungen untersucht. Die Patienten wurden nativ und nach Gabe der Echosignalverstärker SonoVue™ (4,8ml, Bracco, Mailand) und Levovist® (4g, Schering, Berlin) mittels Phaseninversionstechnik untersucht. In Abhängigkeit dieser Ergebnisse erfolgte erneut die sonographisch-gesteuerte Punktion.

Ergebnisse: Erst durch die echosignalverstärkte Sonographie konnten folgende histologisch gesicherte Tumorentitäten differenziert werden:

Patientin 1: FNH und Hämangiom → Angiosarkom.

Patientin 2: histologisch gesicherte und über >3 Jahre vorbekannte Adenome → hepatozelluläres Karzinom (HCC) an differenter Lokalisation.

Patient 3: Hämangiom → T-Zell-Lymphom.

Patienten 4: Nodulär regenerative Hyperplasie → HCC.

Patient 5: FNH → Klarzellsarkommetastase.

Schlussfolgerung: Der Einsatz von Echosignalverstärkern erlaubt die bessere Charakterisierung von unklaren Lebertumoren. Insbesondere bei großen, inhomogenen Läsionen ist eine verbesserte Lokalisation eines Areals für die Gewinnung einer repräsentativen sonographisch-gesteuerten Biopsie möglich.