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DOI: 10.1055/s-0035-1555501
Anandamid stimuliert die NO Synthese in enterischen Synaptosomen über einen nicht-CB1 / nicht-CB2-Rezeptor
Endocannabinoide regulieren die intestinale Motilität über eine Hemmung der propulsiven Motorik (Pinto et al., 2002). CB1 -und CB2 -Rezeptoren wurden im Darm nachgewiesen, CB1-IR ist colokalisiert mit ChAT-, aber nicht mit NOS-haltigen Neuronen des myenterischen Plexus (Coutts et al., 2002).
Zielsetzung: Um eine mögliche Interaktion von Cannabinoiden mit der nitrergen Innervation zu objektivieren wurden deren Effekte auf die NO Synthese in enterischen Synaptosomen untersucht.
Methodik: Synaptosomen wurden mittels differentieller Zentrifugation vom Dünndarm der Ratte isoliert. Die NO-Produktion wurde mittels 3H-Arginin- 3H-Citrullin Assay quantifiziert.
Ergebnisse: Die NO-Synthese wurde durch Anandamid signifikant stimuliert (Basal: 0.08±0,01fmol/mg/min, Anandamid10–4 M: 0.13±0.01; 10–5 M: 0.13±0.03; 10–6 M: 0.16±0.03 fmol/mg/min, P<0.05). PMSF (Phenylmethyl-sulphonylfluorid), ein Inhibitor der Anandamid-Aminohydrolase (FAAH), hatte keinen Einfluss auf die basale NO-Synthese und verstärkte den Anandamid-Effekt nicht. Der Anandamid-Reuptake-Hemmer, AM404, steigert sowohl die basale (0.19±0.02 fmol/mg/min, + AM404 10–6 M: 0.28±0.08 fmol/mg/min), wie auch die Anandamid-stimulierte NOS-Aktivität (Anandamid 10–6 M: 0.31±0.09; + AM404: 0.39±0.07 fmol/mg/min, P<0.05). Der Effekt von AM404 ist nicht auf die Aktivierung eines Vanilloid-Rezeptors zurückzuführen, da Capsazepin, ein Vanilloid-Rezeptor-Antagonist, die basale NOS-Aktivität ebenfalls erhöhte (0.08±0,01 fmol/mg/min; + Capsazepin 10–6 M: 0.17±0.03 fmol/mg/min). Der stimulierende Effekt von Anandamid auf die NO-Synthase wurde durch Gabe sowohl des selektiven CB1 (SR141716 A, 10–7 M), wie auch des selektiven CB2? Rezeptor-Antagonisten (SR144528, 10–7 M) nicht aufgehoben. Der Effekt von AM404 auf die basale NOS belegt, dass endogenes Cannabinoid den Effekt von Anandamid imitiert.
Zusammenfassung: Die Daten zeigen einen stimulierenden Effekt von endogenem und exogenem Anandamid auf die NO-Synthese. Der Effekt wird nicht durch den CB1– oder den CB2 -Rezeptor vermittelt und ist Ausdruck einer pharmakologischen Evidenz für das Vorhandensein eines weiteren Cannabinoid-Rezeptor-Subtyps im ENS. Unterstützt durch SFB391C5.