Z Gastroenterol 2003; 41 - P37
DOI: 10.1055/s-0035-1555239

Differentielle Chemokinrezeptorexpression in der Entwicklung extrathymischer intraepithelialer Lymphozyten

A Lügering 1, IR Williams 2, III JT Hudson 2, W Domschke 1, T Kucharzik 1
  • 1Medizinische Klinik B, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • 2Emory University, Atlanta, USA

Einleitung: Chemokinrezeptoren spielen eine wichtige Funktion in der gerichteten Migration lymphatischer Zellen innerhalb des Gastrointestinaltraktes. Frühere Studien konnten zeigen, dass der Chemokinrezeptor CCR6 durch Vorläuferzellen sog. extrathymischer intraepithelialer Lymphozyten (IEL) in Cryptopatches (CP) exprimiert wird, während reife IEL kein CCR6 auf ihrer Oberfläche besitzen. Ziel der Studie war die Charakterisierung der Chemokinrezeptorexpression während der Reifung extrathymischer IEL.

Methoden: Vorläuferzellen innerhalb der Lamina propria wurden flowzytometrisch anhand ihrer Expression von c-kit und dem Fehlen von Reifungsmarkern (Lin-) identifiziert und gesortet. Die Analyse der Chemokinrezeptorexpression in reifen IEL sowie in den Vorläuferzellen erfolgte mittels Multiplex-PCR (MPCR). Die immunhistochemische Darstellung von CCR6 und CXCR3 erfolgte zur Lokalisation der Vorläuferzellen in Relation zu CP.

Ergebnisse: Die MPCR Analyse reifer IEL und c-kit+Lin- IEL Vorläuferzellen zeigte, dass unreife Vorläuferzellen CCR1,3,4,6 und CCR7 in Ergänzung zu CXCR3, CCR5, CCR9 und CCR2 exprimieren, welche die dominanten Rezeptoren reifer IELs sind. Flowzytometrisch konnte nachgewiesen werden, dass CCR6 und CXCR3 von unterschiedlichen Populationen innerhalb der c-kit+ Lin- IEL Vorläuferpopulation exprimiert werden. Immunhistochemisch liess sich die Expression von CCR6 innerhalb von CP darstellen, während CXCR3 von Zellen exprimiert wird, die CP verlassen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass eine Reihe von Chemokinrezeptoren in die Entwicklung extrathymischer IEL involviert sind. Während einige Rezeptoren wie CCR5 und CCR9 konstitutiv innerhalb aller Reifungsstadien nachzuweisen sind, lässt sich eine reziproke Expression von CCR6 und CXCR3 mit progredientem Verlust von CCR6 und Induktion von CXCR3 im Rahmen der Reifung nachweisen