Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0035-1555202
Langzeitergebnisse der lokalen endoskopischen Therapie von intraepithelialer high-grade Neoplasie und frühen Adenokarzinomen im Barrett-Ösophagus
Einleitung: Bislang galt die radikale Ösophagusresektion als der Goldstandard für die Therapie von high-grade intraepithelialer Neoplasie (HGIN) und Adenofrühkarzinomen (FK) im Barrett-Ösophagus. Die hier präsentierten Daten sind Langzeitergebnisse einer prospektiven Beobachtungsstudie.
Methodik: Eine lokale endoskopische Therapie wurde bei 115 Patienten (Durchschnittsalter 65 Jahre) mit HGIN (19) und FK (95) im Barrett-Ösophagus durchgeführt. Die endoskopische Resektion (ER) wurde bei 69 Patienten und die Photodynamische Therapie (PDT) bei 32 Patienten angewandt; bei 10 Patienten wurden die beiden Prozeduren kombiniert; 3 Patienten erhielten als Primärtherapie eine Argon-Plasma-Coagulation.
Ergebnis: Nach der ersten ER wurden 4 Patienten mit Submukosainvasion einer radikalen Ösophagusresektion zugeführt, 1 Patient starb an anderer Ursache nach 2 Monaten. Eine komplette lokale Remission konnte bei 97% (107/110) erreicht werden. Die methodenbezogene Mortalität und die Rate an schweren Komplikationen lag bei 0%, die Rate an leichten Komplikationen bei 9,5% (leichte Blutungen (5) und Stenosen (3) nach ER; schwere Odynophagie (1) und Sonnenbrand (2) nach PDT). Insgesamt verstarben bislang 14/115 Patienten, aber nur 1 Patient an der Grunderkrankung. Während einer durchschnittlichen Follow-up Periode von 50±8.8 (37–73) Monaten traten in 35.5% metachrone Läsionen auf, außer bei einem Patienten konnte bei allen durch eine Re-Therapie eine erneute komplette Remission erreicht werden. Die errechnete 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 79%.
Schlussfolgerung: Den guten Ergebnissen dieser Langzeitstudie zufolge, sollte die lokale endoskopische Therapie in Zukunft die radikale Ösophagusresektion als Methode der Wahl bei HGIN und FK ersetzen