Erste Erfahrungen mit einer interdisziplinären Station für chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Hintergrund: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) treten in Europa mit einer Inzidenz von 13/100.000 (CD) und 24/100.000 (CU) mit zunehmender Häufigkeit auf. Da diese beiden Erkrankungen meist im jungen Erwachsenenalter beginnen, erfordern sie eine lebenslange Betreuung und aufgrund der extraintestinalen Manifestationen eine interdisziplinäre Behandlung der betroffenen Patienten. Für Diejenigen, die einer stationären Betreuung bei kompliziertem Verlauf benötigen, verfügt die Interne Abteilung des Krankenhaus St. Elisabeth Spital in Wien neben einer CED Ambulanz seit Oktober 2014 über fünf interdisziplinäre Betten. Neben Gastroenterologen werden die Patienten von Chirurgen, Rheumatologen, Dermatologen, Diätologen und Psychologen betreut. Zusätzlich gibt es eine eigene CED Nurse, welche sich um die Bedürfnisse der Patienten bestmöglich kümmert. Patienten und Methoden: Diese Studie dient zur Erfassung der individuellen Bedürfnisse von CED Patienten sowie der Patientenzufriedenheit. Die Studie umfasst alle Patienten, welche zwischen Oktober 2014 und März 2015 auf der CED Station stationär waren. Insgesamt handelt es sich um 60 Patienten, von denen sich 11 (5 Frauen, 6 Männern) dazu bereit erklärt haben, an unserer Studie teilzunehmen. Resultate: Im Durchschnitt waren 10 Patienten pro Monat stationär (38 Frauen zu 22 Männern). Davon litten 36 Patienten an Morbus Crohn und 24 an Colitis ulcerosa. Das Durchschnittsalter lag bei 44,4 Jahren. In der Auswertung gaben alle 11 (100%) Patienten an, dass sie das Konzept einer CED Station als gut empfinden. Der Kontakt zu anderen CED Patienten war 4 (36%) Patienten sehr wichtig, weiteren 4 (36%) wichtig, 1 (9%) Patient stand dem mit gemischten Gefühlen gegenüber während 2 (18%) Patienten nicht wichtig angaben.

Diskussion: Mit unserem Fragebogen untersuchen wir, wie eine CED Station bei den Patienten ankommt. Neben der interdisziplinären Betreuung steht für die Betroffenen vor allem der Kontaktaustausch mit anderen Erkrankten im Vordergrund.