Kurzfassung:
Aneurysmen der Gefäße sind diagnostisch in der Regel leicht nachzuweisen und machen nur in ganz seltenen Fällen diagnostische Probleme. Allerdings unterscheiden sich die therapeutischen Konzepte teilweise deutlich, in Abhängigkeit von der Lokalisation des Aneurysmas, dessen Größe, und der Bedeutung der nachgeschütteten Strombahn. Für die Entscheidung zur Therapie ist zunächst die Größe des Aneurysmas und dessen Lokalisation entscheidend. Werden Aneurysmen der Bauchsorte erst ab 4,5 – 5 cm (6 cm für thorakale Aneurysmen) behandelt, so liegt der Schwellenwert für viszerale (1,5 – 2,5 cm) und iliacale (2,5 cm) Aneurysmen deutlich darunter. Die Entwicklung gecoverter Stents hat die Behandlung von Aneurysmen vital essentieller Gefäße massiv vereinfacht. Dennoch ist Stent nicht gleich Stent und bei der Auswahl zwischen selbstexpandierbaren und ballonexpandierbaren gecoverten Stents sind zahlreiche Eigenschaften der verschiedenen Systeme zu beachten und in die Planung mit einzubringen. In extremen Fällen kann alternativ ein arterielles Remodelling mit Erhalt des Trägergefäßes aber ohne Einsatz von gecoverten Stents die bessere Behandlungsalternative sein. In ausgewählten Fällen kann das Aneurysma aber auch einfach nur embolisiert und die nachgeschaltete Strombahn gänzlich verschlossen werden. Ein ganz neuer Therapieansatz wird durch flow-diverter Stents verfolgt. Hierbei handelt es sich um extrem dünnmaschige Stents, die in mehreren Lagen aufgebaut sind und den Blutfluss im Aneurysma laminarisieren sollen, also die Turbulenzen beseitigen sollen. Dadurch kommt es zu einer langsamen Thrombosierung unter Erhalt etwaiger abgehender Seitenäste. Der Vortrag gibt eine Übersicht über Aneurysmen in den verschiedenen Gefäßprovenienzen, beschreibt typische Behandlungsindikationen und befasst sich anschließend anhand von Fallbeispielen mit Therapieverfahren.
Lernziele:
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Entstehung von Aneurysmen
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Arten von Aneurysmen
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Behandlungsansätze in Abhängigkeit von Lokalisation, Größe, Geschlecht, etc.