Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0035-1551394
Differentialdiagnose der milchglasartigen Dichteanhebung
Kurzfassung:
Milchglastrübungen in der Computertomografie der Lunge sind definiert als eine Dichteanhebung des Parenchyms, welche die grundlegende Gefäß- und Bronchusarchitektur nicht maskiert. Allgemein formuliert handelt es sich ursächlich um eine Zell-, Bindegewebe- oder Flüssigkeitsvermehrung (inkl. Blut) innerhalb des peripheren perialveolären Interstitiums, welche unterhalb der Auflösungsgrenze der klinischen Computertomografie (CT) liegt. Geringe Flüssigkeitsansammlungen innerhalb oder partieller Kollaps der noch luftgefüllten Alveolarräume können jedoch auch zu einer Milchglastrübung führen. Milchglastrübungen treten bei einer Vielzahl von pulmovaskulären, bronchialen, infektiösen und autoimmunen Lungenerkrankungen, sowie bei den interstitiellen Lungenkrankheiten (ILD) auf.
Lernziele:
Lernziele dieses Vortrags sind optimale CT-Protokolle und Rekonstruktionstechniken für sichere Identifikationen von Milchglastrübungen. Ferner sollen Herangehensweisen für eine korrekte Interpretation und Diagnose insbesondere an Hand von Verteilungsmuster, koexistierenden Befunden und klinischem Kontext eingeübt werden. Als Synthese soll die Bedeutung der Milchglastrübung in Zusammenschau mit den aktuellen internationalen Leitlinien für die Artdiagnose und Aktivität insbesondere der ILD diskutiert werden. Als Ausblick wird ferner auch die mögliche Rolle der Magnetresonanztomografie (MRT) zur Erfassung morphologischer und funktioneller Veränderungen des Lungenparenchyms bei ILD vorgestellt. Insbesondere scheint die kontrastmittelverstärkte MRT besonders zur Unterscheidung von aktiver Inflammation und irreversibler Fibrose besonders geeignet.