Rofo 2015; 187 - WISS304_3
DOI: 10.1055/s-0035-1551376

Computer-Tomografie bei Patienten mit zystischer Fibrose – Dosisreduktionstechniken erlauben Routine-Scan im Submillisievert-Bereich

J Kahn 1, D Kaul 2, U Grupp 1, G Böning 1, M Maurer 3, B Hamm 1, F Streitparth 1
  • 1Charité, Radiologie, Berlin
  • 2Charité, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Berlin
  • 3Inselspital Bern, Radiologie, Bern

Zielsetzung:

Es soll der Einfluss der adaptiven statistischen iterativen Rekonstruktion (ASIR) sowie erniedrigter Röhrenspannungen auf die Bildqualität und das Potenzial zur Strahlendosisreduktion in der Thorax-CT von Patienten mit zystischer Fibrose (ZF) untersucht werden.

Material und Methodik:

124 Patienten mit ZF, die im Rahmen ihrer Kontroll-Untersuchungen eine Thorax-CT erhalten haben, wurden zufallsbedingt in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt: Gruppe A (n = 63) wurde mittels eines 40% ASIR Protokolls und Gruppe B (n = 61) mittels eines „filtered back projection“ (FBP) Protokolls untersucht. Zusätzlich wurden Untergruppen mit verschiedenen Röhrenspannungen von 80 – 120 kv gebildet. Die Auswertung der Bildqualität erfolgte quantitativ durch Bestimmung verschiedener Signal-Rausch und Kontrast-Rausch-Verhältnisse (SNR und CNR) sowie qualitativ durch Auswertung anhand einer 5 Punkte Bewertungsskala durch 2 Radiologen. Zudem wurden ASIR und FBP Bilder hinsichtlich ihrer Beurteilungsfähigkeit ZF-typischer Lungenveränderungen evaluiert. Die Dosis wurde als CTDIvol (mGy), total DLP (mGy x cm) und Effektivdosis (mSv) berechnet.

Ergebnisse:

SNR und CNR zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Ebenso zeigte die qualitative Bildanalyse keine signifikanten Unterschiede mit adäquaten bis exzellenten Ergebnissen in allen Gruppen. Im Vergleich zu den FBP Protokollen erlaubt die Benutzung von ASIR eine Dosisreduktion von ca. 40%. Die Kombination von ASIR und 80 kv Röhrenspannung zeigte bei adäquater Bildqualität eine mittlere Dosis von nur 0,47 mSV und erlaubte in allen Fällen eine zuverlässige Detektion der ZF-typischen Lungenveränderungen.

Schlussfolgerungen:

Die Anwendung von ASIR in Kombination mit reduzierter Röhrenspannung erlaubt eine drastische Reduktion der Strahlendosis, die sogar mit der von konventionellen Röntgen-Thorax Aufnahmen vergleichbar ist, wobei die CT eine deutlich höhere Aussagekraft bezgl. ZF-typischer Lungenveränderungen besitzt.