Rofo 2015; 187 - WISS314_6
DOI: 10.1055/s-0035-1551367

Stärken und Limitationen des Dosis Monitoring Programms Exposure. Erfahrungen nach 1 Jahr der Anwendung

A Ringelstein 1, N Guberina 1, U Lechel 2, S Suntharalingam 1, B Mukherjee 3, M Schlamann 1, M Forsting 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Interventionelle und DIagnsotische Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2bundesamt für Strahlenschutz, Abteilung für medizinischen und beruflichen Strahlenschutz, Neuherberg
  • 3Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Protonentherapiezentrum, Essen

Zielsetzung:

Analyse der Gründe von Dosisalarmen im ersten Jahr der Anwendung des Dosis Monitoring Programms eXposure (Bayer HealthCare, Germany). Korrelation dieser Alarme mit Phantommessungen zur Evaluation der tatsächlichen Dosis am Beispiel der Augenlinse und am Beispiel von Lungenarterienembolien.

Material und Methodik:

Zusammen mit dem Bundesamt für Strahlenschutz wurden phantombasierte Dosismessungen (TLD-100) durchgeführt für folgende CT Protokolle: Native CCT mit Gantryangulation (+nCT), native CCT ohne Gantryangulation (-nCT) und ein Standard CT-Protokoll zur Detektion von Lungenarterienembolien (CTT). Die Ergebnisse der Phantommessungen wurden als Referenzwert festgelegt.

Ergebnisse:

Einzelne Fehler in der Dosisabschätzung führten zu einer Über- oder Unterschätzung der Dosisexposition bei CTT und +nCT.

  • 45 mSV für die Augenlinse trotz Gantrykippung (+nCT); 5 mSV bei den Phantommessungen.

  • 41 mSV ohne Gantrykippung (-nCT); 35 mSv bei den Phantommessungen

  • Effektivdosis Thorax 1 mSv (CTT); 13 mSv bei den Phantommessungen.

Die Analyse der dieser Abschätzung zugrundeliegende Algorithmen zeigte protokollspezifische Fehler, vor allem bei der richtigen Positionierung des Localisers bei CTT und die Nichtregistrierung der Gantrykippung bei +nCT.

Schlussfolgerungen:

Prinzipiell ist das Programm Exposure valide. Allerdings können systematische Fehler bei der Dosisabschätzung bestimmter CT Protokolle zu einer Über- oder Unterschätzung der Dosisexposition führen. Besonders die Überschätzung führt zu häufigen fehlerhaften „Dosisalarmen“. Die Kenntnis der zugrundeliegenden Schätzalgorithmen ist Grundvoraussetzung, um diese Fehler zu verstehen und letztlich zu vermeiden.