Rofo 2015; 187 - WISS306_7
DOI: 10.1055/s-0035-1551336

Einfluss der PET/CT-Diagnose auf das Patientenmanagement: Prospektive Registerstudie eines universitären Zentrums

C Pfannenberg 1, G Klarner 2, B Gueckel 1, N Schwenzer 1, M Reimold 3, C la Fougere 3, K Nikolaou 1, P Martus 4
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tuebingen, Abt. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tuebingen
  • 2Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abt.für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tuebingen
  • 3Eberhard-Karls-Universität Tuebingen, Abt. für Nuklearmedizin, Tuebingen
  • 4 Inst.f. Klin. Epidemiologie und angewandte Biostatistik, Medizinische Biometrie, Tuebingen

Zielsetzung:

Aufbau eines prospektiven Datenregisters zur Ermittlung des Einflusses der PET/CT-Diagnose auf das diagnostische und therapeutische Management im klinischen Alltag basierend auf einer größeren Patientenkohorte.

Material und Methodik:

Es werden die Daten von allen Patienten, die aus onkologischer Indikation eine PET/CT-Untersuchung an einem universitären Zentrum in einem Zeitraum von zwei Jahren (April 2013 –April 2015) erhalten, prospektiv erfasst. Auf der Basis von speziellen Prä- und Post-PET/CT-Fragebögen werden Änderungen in der Behandlungsstrategie durch PET/CT vom Zuweiser erfragt und in einer Datenbank archiviert. Die Datenerfassung erstreckt sich auf alle wesentliche Tumorentitäten und klinischen Indikationen (Dignitätsbeurteilung einer verdächtigen Läsion, Staging, Rezidiverkennung).

Ergebnisse:

Bis jetzt sind 1219 Patienten im Register erfasst (Alter 61 ± 16 Jahre, 62% männlich). Die Rücklaufquote der Fragebögen von insgesamt 159 Zuweisern liegt kontinuierlich bei 85%. Zwei Drittel der Fälle betreffen Patienten mit NSCLC (14%), Prostatakarzinom (12%), kolorektalem Tumor (5%), neuroendokrinem Tumor (10%), Lymphom (10%) und Melanom (14%). Klinische Indikationen für die PET/CT-Untersuchung waren Dignitätsbeurteilung einer verdächtigen Läsion in 12%, Staging in 57% und Verdacht auf Rezidiv in 31%. Der Managementplan, wenn PET/CT nicht verfügbar wäre, beinhaltete Kontrolle durch engmaschige Nachsorge in 102 Fällen (8%), weiterführende Bildgebung oder andere Tests (z.B.Endoskopie) in 443 Fällen (36%) und aktive therapeutische Intervention in 602 Fällen (49%). In 72 Fällen (6%) wurde kein Managementplan angegeben.

Schlussfolgerungen:

Die vorläufigen Ergebnisse dokumentieren, dass das PET/CT-Register eine breite Akzeptanz erfährt. Die Auswertung der Post-PET/CT-Fragebögen wird zeigen, in welchem quantitativen Umfang im klinischen Alltag Änderungen des Managements durch PET/CT hervorgerufen werden.