Kurzfassung:
Die Abgangsstenose der Arteria carotis interna stellt eine der wichtigsten Ursachen für den ischämischen Schlaganfall dar. Es besteht genereller Konsens, dass eine symptomatische ACI-Stenose mit einem Stenosegrad von über 50% (NASCET) eine Indikation zur Sanierung der Stenose darstellt, Stenosegrade unter 50% sollten dagegen medikamentös behandelt werden. Die Studienlage bei asymptomatischen ACI-Stenosen ist dagegen unsicher. Hier ist bislang nicht ausreichend geklärt, ob eine Sanierung der Stenose gegenüber einer modernen medikamentösen Prophylaxe Vorteile bietet. Diese Frage ist noch Untersuchungsziel von prospektiven randomisierten Studien, wobei die deutsche Studie (SPACE 2) wegen zu geringer Rekrutierungszahlen aktuell einstellt wurde. Weitere internationale Studie zu dieser Fragestellung laufen allerdings noch weiter. Mehrere prospektiv randomisierte Studien zur Frage ob bei Sanierung einer ACI-Stenose die endovaskuläre oder die chirurgische Therapie eine Überlegenheit aufweist, wurden in den vergangenen Jahren publiziert und fanden in der 2012 publizierten S3-Leitlinie zur Carotisstenose ihre Berücksichtigung (http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/004 – 028l_S3_Extracranielle_Carotisstenose_08_2012_01.pdf). Danach stellt die Stent-Behandlung der sympotmatischen ACI-Stenose eine Alternative zur Operation da, wenn die Komplikationsrate des endovaskulären Zentrums nicht höher als 6% beträgt. Daneben gibt es mehrere besondere Konstellationen, bei denen die Stenttherapie die primäre Behandlungsoption darstellt. Die wichtigste Indikation ist dabei mittlerweile die Stentbehandlung in Zusammenhang mit einer akuten endovaskulären Schlaganfallbehandlung, die in ca. 15% aller Fälle nötig ist. Die Verfügbarkeit neuer ACI-Stents (ultraclosed cell stents) könnte in Zukunft die allgemeine Akzeptanz der Stent-Behandlung zur Behandlung der Carotisstenose anheben.
Lernziele:
Indikationen zur Stentbehandlung der ACI-Stenose Studienlage Technische Aspekte Neue Entwicklungen