Rofo 2015; 187 - RK304_2
DOI: 10.1055/s-0035-1551260

MRT der Enthesen: Normalbefund, Degeneration, Ruptur

K Bohndorf 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Exzellenzzentrum für Hochfeld MR; Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Wien

Kurzfassung: Die klassische MRT Bildgebung der Enthesiopathie unterscheidet Degeneration (Texturstörung), Partial- und Komplettruptur.Das klassische Bild einer Degeneration der Enthese in der MRT zeigt die Signalsteigerung in einer am Ansatz verdickten Sehne. Die gelingt am besten in wassergewichteten TSE FatSat Sequenzen ( mit einem TE>35ms) und in T1 SE Sequenzen nach Gadoliniumgabe. Die Bursa am Sehnenansatz ist praktisch immer beteiligt. Partialrupturen sind Unterbrechungen der Kontinuität der Sehnen direkt am knöchernen Ansatz. An Gelenken werden sie nach ihrer Lokalisation als artikularseitig, bursaseitig oder intratendinös bewertet. Auch die Tiefenausdehnung der Partialruptur ( klassifiziert nach Ellmann oder sog, 50% Regel) ist anzugeben.

Rupturen der Sehnenansätze sind als Dehiszenzen mit teilweise geschlängelten oder umgeschlagenen Sehnenenden sind in wassersensitiven TSE Sequenzen gut sichtbar. Anhand der Rotatorenmaschettenpathologie werden die Grundlagen der Enthesiopathie im Detail illustriert

Neue Sequenzen, deren Einsatz durch hohe statische Magnetfelder und sehr leistungsfähige Gradientensysteme ermöglicht werden, erlauben die Darstellung der Enthesen und Enthesiopathien mit sehr kurzen Echozeiten (< 1ms). Damit gelingt die Visualiserung der Ultrastruktur der Enthesen und Ihrer Pathologie auf einer neuen Stufe. Auch durch die sog. biochemische Bildgebung ( T2 Mapping, Natrium Bildgebung) werden neue Arten von Informationen gewonnen.

Lernziele:

  • Illustration der Pathologie der Enthesen in der MRT mit klassischen Sequenzen

  • Erklärung des Magic Angle Effekts und die Auswirkung auf die Bildgebung

  • Einführung in die ultraschnelle Bildgebung der Enthesen

  • Illustration der sog. biochemischen Bildgebung