Rofo 2015; 187 - WSSP_WISS103_2
DOI: 10.1055/s-0035-1551251

Artefaktreduktion in der CT und MRT der Gelenke

P Jungmann 1
  • 1Technische Universität München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München

Kurzfassung:

Aufgrund der zunehmenden Prävalenz der Gelenksarthrose in unserer alternden Bevölkerung steigen konsekutiv die Zahlen der künstlichen Gelenksersatz-Implantationen. Bei diesen Patienten sowie auch bei jungen Patienten mit Gelenksoperationen, einschließlich traumatisch bedingter oder Tumor bedingter Operationen, können lokale Komplikationen auftreten, welche weiterer bildgebender Abklärung bedürfen. Die Artefaktreduktion bei einliegenden Metallimplantaten ist jedoch eine spezielle technische Herausforderung in der postoperativen muskuloskelettalen Schnittbildgebung. Durch sich immer weiter entwickelnde Techniken der Computertomografie (CT) und Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) sind heutzutage viele Fragestellungen dediziert und mit gezielter Auswahl verschiedener Parameter evaluierbar. Viele Faktoren fließen in die Artefaktentstehung und Beurteilbarkeit der Bilder ein: i) Dicke, Konfiguration, Lokalisation und Metallart des Implantats ii) Modalität und Gerät (CT vs. MRT, 3T vs. 1.5T) iii) angewandtes Protokoll, Parameter und MR-Sequenzen (Optimierte Standard-Sequenzen, Spezielle Sequenzen zur Artefaktreduktion). Entstehende Artefakte bzw. Probleme bei Optimierung der Schnittbildgebung zum Zwecke der Metallartefaktreduktion sollte man bereits vor Bildakquisition vorhersehen und die Fragestellung zielgerichtet angehen. Dieser Vortrag soll helfen verschiedene Metallartefakte zu erkennen und zu verstehen, eine Übersicht über physikalische Hintergründe und Techniken der Metallartefaktreduktion geben und potentielle klinische Anwendungen in der muskuloskelettalen Schnittbilddiagnostik vorstellen.

Lernziele:

  • Verständnis der grundlegenden physikalischen Hintergründe der Artefaktentstehung und -unterdrückung in der Schnittbildgebung von Gelenken mit Metallimplantaten

  • Auswahl adäquater Untersuchungsmodalitäten für die postoperative Beurteilung

  • Zielgerichtete klinische Anwendung von MR-Sequenzen, CT-Einstellungen und Spezialtechniken für eine optimale Beurteilung trotz Metallartefakten