Rofo 2015; 187 - WISS104_6
DOI: 10.1055/s-0035-1551248

MRT nach „advanced core decompression“ in der Therapie der aseptischen Hüftkopfnekrose: Beschreibung morphologischer Veränderungen und Korrelation mit dem klinischen Outcome

A Lazik 1, S Landgraeber 2, T Claßen 3, O Kraff 4, T Lauenstein 1, J Theysohn 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Orthopädische Klinik, Essen
  • 3Universitätsklinikum Essen, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • 4Universität Duisburg-Essen, Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging, Essen

Zielsetzung:

In der Therapie der avaskulären Hüftkopfnekrose nutzt die „Advanced Core Decompression“ (ACD) einen expandierbaren Bohrer und füllt den Defekt mit einem synthetischen Knochenersatzstoff auf. In dieser MRT-Studie soll der Erfolg des Debridements beurteilt und die strukturellen Veränderungen des Ersatzstoffes sowie der Randzone in Korrelation mit dem klinischen Verlauf analysiert werden.

Material und Methodik:

34 Hüften wurden 1 – 34 Monate (Mittel 12,7) nach ACD prospektiv mittels standardisiertem 3T MRT untersucht. Präoperative MRTs wurden retrospektiv analysiert. Das Nekrosevolumen wurde jeweils manuell ausgemessen. Die Signalintensität des Ersatzstoffes wurde anhand einer 4-Punkte-Skala quantifiziert. Randzonenphänomene zwischen Ersatzstoff und gesundem Knochen wurden beschrieben und in 5 Gruppen klassifiziert. Anhand von klinischen Verlaufskontrollen (28,9 ± 11,3 Monate) wurden die Patienten in eine symptomatische (klinische/radiologische Zeichen eines Hüftkopfeinbruches) und eine asymptomatische Gruppe eingeteilt. Unterschiede zwischen diesen Gruppen wurden mittels Mann-Whitney U-Test berechnet.

Ergebnisse:

ACD erzielte in jedem Patienten eine Reduktion des Nekrosevolumens. Das Ausmaß der prozentualen Reduktion war signifikant höher in der asymptomatischen Gruppe (59,4 ± 26,8%) verglichen mit der symptomatischen Gruppe (28,8 ± 14,3%; p = 0.01). Die Signalintensität des Knochenersatzstoffes stieg in kontrastmittelgestützten T1w VIBE Sequenzen sowie in T2w TIRM Sequenzen mit der Zeit nach ACD an. Zwischen Ersatzstoff und gesundem Knochen konnten 5 verschiedene Randzonenphänomene identifiziert werden, darunter das so genannte „Schienenphänomen“ bis zu 18 Monate nach ACD. Dieses korrelierte mit einem dreischichtigen Regenerationsgewebe, nachgewiesen in einem histologischen Präparat.

Schlussfolgerungen:

Das prozentuale Nekrosereduktionsvolumen nach ACD korreliert mit dem klinischen Outcome. Veränderungen in der Signalintensität des Ersatzstoffes, sowie verschiedene Randzonenphänomene wurden in dieser Studie identifiziert.