Rofo 2015; 187 - WISS405_1
DOI: 10.1055/s-0035-1551228

Vergleich von 68Ga-PSMA und 11C-Cholin-PET/CT in der Diagnostik des Prostatakarzinoms

H Rempp 1, J Schwenk 2, G Reischl 3, K Nikolaou 4, C La Fougère 2, C Pfannenberg 4
  • 1Eberhard Karls Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Radiologische Universitätsklinik, Nuklearmedizin, Tübingen
  • 3Radiologische Universitätsklinik, Präklinische Bildgebung und Radiopharmazie, Tübingen
  • 4Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen

Zielsetzung:

68Ga-PSMA (Prostata-spezifisches Membranantigen) ist ein neuer Tracer in der PET/CT-Diagnostik des Prostatakarzinoms. Ziel der Studie war der Vergleich von 68Ga-PSMA mit einer 11C-Cholin-PET/CT-Untersuchung am selben Patienten.

Material und Methodik:

68 Patienten erhielten eine PET/CT-Untersuchung 5 min p.I. von 624 ± 25 MBq 11C-Cholin und 60 min p.I. von 165 ± 14 MBq 68Ga-HBED-CC-PSMA am selben Tag. 55 Patienten wiesen ein biochemisches Rezidiv nach Prostatektomie oder Strahlentherapie auf (mittlerer PSA 4,5 ng/ml); 13 Patienten erhielten ein primäres Staging. Suspekte Läsionen wurden semiquantitativ beurteilt (mittlerer SUV und T/B, Tumor/Blutpool-Verhältnis).

Ergebnisse:

Bei 55/68 Patienten wurde mindestens eine malignomsuspekte Läsion mit 68Ga-PSMA detektiert (Detektionsrate 81%), mit 11C-Cholin bei 51/68 Patienten (76%). Bei 10 Patienten wurde mit keiner der beiden Methoden eine suspekte Läsion detektiert. 11/12 Lokalrezidive wurden mit beiden Methoden detektiert; eines war 68Ga-PSMA negativ. Bei einem Patient konnte der Tumor im Primärstaging mit keinem der beiden Tracer detektiert werden. Bei 38/68 Patienten wurden metastasensuspekte Lymphknoten (LN) festgestellt. 92% dieser Patienten wiesen mindestens einen PSMA-positiven LN auf; 87% zeigten mindestens einen cholinpositiven LN. Der SUV mean war bei den PSMA-positiven LN höher als bei den cholinpositiven LN (11.4 ± 1 vs. 4.0 ± 1). Die mittlere Größe der cholinpositiven Lymphknoten war 11 ± 1 mm, die mittlere Größe der nur PSMA-positiven LN 7 ± 1 mm. 17 Patienten wiesen Knochenmetastasen auf, wobei Anzahl und SUV mean der Metastasen bei PSMA höher war als bei Cholin (SUV mean 13.5 ± 1 vs. 6.3 ± 1). Bei zwei Patienten konnten die Metastasen nur mit 68Ga-PSMA nachgewiesen werden, bei einem nur mittels 11C-Cholin. Nur bei 8/17 Patienten waren Knochenmetastasen in der CT sichtbar.

Schlussfolgerungen:

68Ga-PSMA zeigt sich 11C-Cholin in der Detektion kleiner Lymphknotenmetastasen und Knochenmetastasen überlegen und erzielt dabei höhere Speicherwerte und einen besseren Kontrast.