Rofo 2015; 187 - WISS206_4
DOI: 10.1055/s-0035-1551178

Ganzkörper-MRA oder CTA zur präoperativen Gefäßdarstellung vor freien Lappenplastiken im Kopf-/Halsbereich. Ein intraindividueller Vergleich

M Kramer 1, S Schwab 1, A Eller 1, F Kammerer 1, M May 1, M Lell 1, M Uder 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Radiologie, Erlangen

Zielsetzung:

Ziel der Studie war ein Vergleich der Abgrenzbarkeit potenzieller Empfängergefäße für mikrovaskuläre Lappenplastiken im Kopf-/Halsbereich mit kontrastmittelunterstützter MRA (CE-MRA) im Rahmen einer Ganzkörper-MRA oder mit CTA.

Material und Methodik:

Bei 20 Patienten die für eine mikrovaskuläre Rekonstruktion der Mandibula durch osteomyokutane Lappen geplant waren wurden präoperative MRAs durchgeführt. Als Vergleichsmethode standen CTAs der supraaortalen Gefäße zur Verfügung. 1,5 T CE-MRAs wurden im Rahmen einer Ganzkörper-MRA akquiriert um die Gefäßstrukturen des Halses zu visualisieren. Die arterielle Phase biphasischer 64-Schicht-Computertomografien des Halses wurde verwendet um 3D CTA Rekonstruktionen zu erstellen. Die MRA- und CTA-Daten wurden als Maximum Intensity Projektionen dargestellt. Ein McNemar Test wurde verwendet um Unterschiede in der Abgrenzbarkeit der Äste der Arteria carotis externa (ACE) zwischen den beiden Modalitäten zu erfassen.

Ergebnisse:

Alle Angiografien waren diagnostisch verwertbar. Es gab keine Unterschiede in der Abgrenzbarkeit der potenziellen Empfängergefäße der ACE für mikrovaskuläre Transplantate zwischen MRA und CTA (p = 0,118). Die CTA war der MRA in der Darstellung sämtlicher Gefäßäste der ACE überlegen (p < 0,001).

Schlussfolgerungen:

Die MRA ist eine robuste Alternative zur CTA für die Darstellung der Halsgefäße zur Planung mikrovaskulärer Lappentransplantationen vor einer Rekonstruktion der Mandibula. Im Rahmen einer Ganzkörper-MRA kann sie als „one-stop-shop“-Verfahren zur Evaluation der arteriellen Gefäßversorgung der Spender- und Empfängergefäße eingesetzt werden.