Rofo 2015; 187 - WS409_2
DOI: 10.1055/s-0035-1551153

Dosisprogramme und Iterative Rekonstruktionstechniken im CT bei Kindern

L Berthold 1, H Raatschen 1, J Weidemann 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover

Kurzfassung:

Aus neueren Studien geht zweifelsfrei hervor, dass auch geringe Stahlenexpositionen bei Kindern maligne Erkrankungen auslösen. So muss die Indikation zu einer CT-Untersuchung streng gestellt werden und Alternativen ernsthaft erwogen werden. Das ALARA-Prinzip muss konsequent umgesetzt werden. Jeder Scan muss in möglichst niedriger Dosis durchgeführt werden. Probleme bei der Untersuchung von Kindern sind erkennbar, die mit der Größe und Anatomie zusammenhängen, z.B. die Erfordernis von entsprechende geeigneten Filtern. Das Overranging kann gerade bei Kindern einen erheblichen Anteil der Exposition ausmachen, ohne zu einer Verbesserung der Bildgebung beizutragen. Hierzu sind Techniken einer adaptiven Schichtkollimation entwickelt worden, besonders für kleine Kinder vielversprechend. Alle Hersteller haben in den neuen Geräten Programme etabliert, die die Röhrenleistung an die erwartete Absorption im Gewebe anpasst. Dabei wird eine kontinuierliche Anpassung der Röhrenleistung an den Körperdurchmesser während des Scans durchgeführt. Die adaptive Dosisregulierung kann anhand der Strahlungsintensität am Detektor den Röhrenstrom modulieren. Diese Techniken können nach Literaturangaben Dosisreduktion von 26 – 65% gegenüber einem festen Röhrenstrom erreichen. Durch Verbesserung der Rechnerleistungen wurden Fortschritte in der Bildrekonstruktion erreicht. Die Hersteller haben Algorithmen entwickelt, die iterative Rechenvorgänge in Verbindung mit der Anwendung von statistischen Annahmen über das Bildrauschen durchführen. Die Bilder zeigen einen teilweise ungewohnten Bildeindruck und die Technik erfordert eine exakte Durchführung der Untersuchung. Die zu erzielende Dosisreduktion, in der Literatur auch im Routinebetrieb bis zu 40% angegeben, sollte je nach untersuchtem Organsystem ausgewählt werden.

Lernziele:

Die unterschiedlichen Konzepte der dosismodulierenden CT-Techniken, Möglichkeiten der Bildnachverarbeitung und die Besonderheiten dieser Techniken bei Kindern kennenlernen