Rofo 2015; 187 - WISS402_7
DOI: 10.1055/s-0035-1551150

Therapiemonitoring unter Bisphosponat bei Kindern mit Osteogenesis imperfecta mittels „Cologne-Osteogenesis-Imperfecta-Numeric-(COIN)-Score“: Detektion von Nicht-Respondern in Korrelation zur Genetik

M Eydam 1, N Kottoor 2, E Schönau 3, O Semler 3, H Hoyer-Kuhn 4, S Körber 5, D Maintz 6, F Körber 2
  • 1Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie – Kinderradiologie, Köln
  • 2Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinderradiologie, Köln
  • 3Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Osteologie, Köln
  • 4Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Köln
  • 5Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinderradiologie, Köln
  • 6Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln

Zielsetzung:

Für die Osteogenesis imperfecta (OI) stellt die intravenöse Bisphosphonattherapie aktuell den Goldstandard der Therapie dar. Zunehmend werden andere als die klassischen Genmutationen auf COL1A1 und COL1A2 entdeckt. Ziel der Studie war zu evaluieren, inwieweit Unterschiede im Therapieansprechen je nach der zugrundeliegenden Mutation nachgewiesen werden können.

Material und Methodik:

In die retrospektive Studie wurden 47 Patienten,15 Mädchen und 32 Jungen, mit OI unter Therapie mit intravenösen Bisphosphonaten, eingeschlossen. Bei 33 Patienten lag der Erkrankung eine Mutation der Gene COL1A1 oder COL1A2 zugrunde. Bei 14 Patienten waren pathologische Veränderungen der Gene PLOD2(n = 1), IFITM5(n = 1), FKBP10(n = 2), CRTAP(n = 2) und SERPINF1(n = 3) der Auslöser der Erkrankung, bei 5 Patienten war die ursächliche Genmutation unbekannt. Es wurden Röntgenaufnahmen der Brust- und Lendenwirbelsäule der ersten drei Therapiejahre mittels eines Scoresystems („Cologne-Osteogenesis-Imperfecta-Numeric-Score, COIN-Score“) ausgewertet.

Ergebnisse:

Die meisten Patienten zeigten unabhängig von der Genetik einen sehr guten Therapieerfolg (n = 14) oder ein „Stable-Disease“ (n = 17). 16 Patienten wiesen keine befriedigende Verbesserung auf („Therapie-Non-Responder“). Hiervon hatten 10 Patienten unabhängig von der Genetik bei hohen Scorewerten einen stabilen Befund. Bei 3 Patienten mit COL1A1/A2 Mutationen kam es nach einer initialen Progredienz zu einem „Stable disease“ im weiteren Verlauf. Bei 3 Patienten (CRTAP n = 2; unbekannte Mutation n = 1) zeigte sich eine kontinuierliche Progredienz im Beobachtungszeitraum. Der klinische OI Typ hatte bis auf die zu erwartenden milden Verläufe bei OI Typ I keinen Einfluss auf den Therapieverlauf.

Schlussfolgerungen:

Während der Großteil der Patienten unabhängig von der zugrundeliegenden Genetik unter Bisphosphonat-Therapie einen guten Verlauf zeigten, finden sich gerade bei einem Teil der Therapie-Non-Responder Unterschiede zwischen Patienten mit COL1A1/A2 Mutationen und Patienten mit Mutationen an anderen Genorten.